Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/331
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Es ist uns das Kirchensiegel vom Jahre 1281 erhalten. Selbiges zeigt das Bild des S. Laurentius, und das stimmt mit der Angabe des Neocorus überein, daß Süder-Hastedt diesen Heiligen zum Patrone hatte[1]. Die mittelalterliche Benennung von Norder-Hastedt ist Repherstede, abzuleiten von Rep, Reif, d. i. Meßseil; woraus hervorzugehen scheint, daß es später durch eine besondere Vermessung abgelegt worden. Dasselbe war einst Waldboden. Die Kirche ist der heiligen Catharina geweiht. Das Kirchspiel Repherstede tritt 1342 als solches auf.
Endlich haben wir noch im Süden die Strandmannendöfft ins Auge zu fassen. Dieselbe umfaßte hauptsächlich die südlichen Marschgegenden am Elbufer und Westseestrande, den größten Theil des sogenannten Süderstrandes; landeinwärts aber auch die Kirchspiele Burg und Süder-Hastedt. Auf der hohen Bökelenburg hatten die alten Grafen ihren Sitz gehabt, bis die Zwingfeste von den Landeseinwohnern 1145 eingenommen und der Graf Rudolph erschlagen ward. Der Bruder desselben, Hartwig, Domherr zu Magdeburg, soll darauf die Kirche zu Burg gestiftet haben[2], zu Ehren S. Petri. Das Wappen der Kirche ist der Schlüssel Petri[3]. Ungefähr gleichzeitig mit Burg soll die Kirche zu Eddelak, ursprünglich Heddelake geheißen, entstanden sein, unser lieben Frauen geweiht. Die Sage behauptet, es sei diese Kirche durch Herzog Heinrich den Löwen und die Herzogin Mathilde gestiftet. Urkundlich kommt sie im Jahre 1281 neben Bocoldeborch, Merne und einer Reihe anderer Kirchspiele zuerst vor. Die Kirchen von Eddelak, Burg und Kirch-Hastedt standen im Patronate des Erzbischofs zu Bremen und pflegten an dortige Domherren verliehen zu werden, welche ihren Vicaren (viceplebani) die Pfarrgeschäfte übertrugen.
Das benachbarte Kirchspiel Brunsbüttel scheint etwas jüngeren Ursprungs zu sein als Eddelak, kommt aber doch schon 1286 als
- ↑ Vgl. Lappenberg das. S. 809.
- ↑ Etwas abweichend zum J. 1144 in Joh. Russe, fragm. apud Westphalen IV, 1451.
- ↑ Das Siegel, nach einem Diplom aus der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts abgebildet auf der Wappentafel zum Dithm. Urkundenb. mit der Umschrift: S. Parrocie in Bokeldeborg. An der Kirche haftete ehedem eine ähnliche Legende von einem aufgepflügten Kreuze St. Peters, wie von dem heiligen Kreuze zu Windbergen.