Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/329

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Wie die Westerdöfft ganz in der Marsch lag, so befaßte die Osterdöfft in weiter Ausdehnung die meistens auf der hohen Geest gelegenen Kirchspiele an der Eider und Holstengränze. Nur an den Ufern der Eider ist Marschland. Soll hier ein Kirchspiel als das Urkirchspiel bezeichnet werden, so muß es das ausgedehnte Tellingstedt sein. Sehr alt ist die dortige Kirche St. Martini jedenfalls und soll anfänglich in der Nähe der Tielenburg gelegen haben. Besonders merkwürdig ist aber der ursprüngliche Name des Kirchspiels. Derselbe lautet nämlich im zwölften Jahrhunderte, wie namentlich in einer Urkunde von 1140, „Ethellingstede“, und giebt sich damit als Sitz alter Geschlechter von Adel zu erkennen. Und dabei ist zu berücksichtigen, daß in nicht großer Entfernung auf der Geest, im Kirchspiele Albersdorf, die Dorfschaft Osterrode liegt, wo die Capelle gewesen sein wird, von der in einer Urkunde[1] der v. Reventlow vom Jahre 1272 die Rede ist. Darnach schenken die Gebrüder Hartvicus et Hynricus de Revetlo mit Bewilligung der Frau ihres Bruders, des Ritters Johann Walstorp, und ihrer ganzen Familie dem Nonnenkloster zu Itzehoe einige in Dithmarschen belegene, dieser Capelle gehörige Güter zur Gründung eines Altars in der Klosterkirche. Es fällt dies aber in die Zeit (1265—1286), in welcher die Adelsgeschlechter aus Dithmarschen verschwinden. Nach der Sage gehörten die Reventlow's in Dithmarschen zu dem hervorragenden Geschlechte der Vogdemannen, und das gleiche Wappen, die Burgmauer mit Zinnen, spricht allerdings dafür. Sie hatten eine Familiencapelle zu Osterrode, die nun einging oder schon eingegangen, vielleicht zerstört war; denn darauf scheint das „quondam“ in dem Diplome zu deuten.

Es war übrigens diese Gegend damals sehr reich an Waldungen; unter andern lag im Kirchspiele „Alverstorpe“ der große Risewohld,


  1. Dithm. Urkundenb. S. 13. Die Vorrede desselben S. XV.