Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/273
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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zu Landkirchen auf Fehmern. Dieselbe ließ 1477 in Lübeck eine Orgel bauen, wie aus Documenten im Lübecker Stadtarchive erhellet, und bat den Rath um Erlaubniß, dafür in Lübeck colligiren zu lassen, indem sie ihr Gesuch damit motivirte, daß die Gemeinde durch den großen Kirchenbau sich eben mit schweren Schulden habe belasten müssen. Hierbei sei zum Schlusse daran erinnert, daß Sachverständige darüber berichten, wie sich zu Lübeck in der S. Jacobi-Kirche eine bedeutende Orgel vom Jahre 1504 und in der Marien-Kirche eine ganz gewaltige, über 72 Fuß hohe, aus dem Jahre 1518 finde.
XV.
Verehrung der Heiligen. Neue Festtage.
Schon sehr weit hatte die Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien um sich gegriffen, als die Völker des Nordens in die Kirche aufgenommen wurden. Es ist davon bereits in einem früheren Abschnitte[1] die Rede gewesen, bei Gelegenheit der Feste, welche zuerst eingeführt wurden. Die Anzahl derselben vermehrte sich aber sehr in den folgenden Jahrhunderten, und als mehr Kirchen und Capellen erbaut, mehr Altäre aufgerichtet, eine Menge Reliquien darin niedergelegt wurden, schritt die Heiligenverehrung in großem Maße fort.
Unter allen Heiligen stand aber obenan Maria, um die Zeit der Einführung des Christenthums bei uns schon allgemein als die Mutter Gottes bezeichnet. Ihr wurden zahlreiche Kirchen geweiht, und selbst wo man andere Patrone erwählte, ward sie doch vorangestellt. Es hieß dann: „Zur Ehre Gottes, seiner Mutter Maria und des oder des Heiligen sei die Stiftung geschehen“. Von den Marien-Festen ist schon vorhin die Rede gewesen. Dieselben vermehrten sich noch in der Folge, je mehr man darauf bedacht war, Alles hervorzuheben, was irgend in Bezug zu dem Leben der Hochverehrten
- ↑ Siehe Bd. I. S. 224-234.