Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/177
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Kaland abhängig der S. Martins-Altar[1], zu welchem 1509 der Kirchherr Joh. Rigilli zu S. Nicolai, und die Vicare Nicolaus Rigilli und Michael Nicolai eine Vicarei stifteten und das Patronat dem Kaland übergaben, mit der Bedingung, daß damit jedesmal ein Priester aus ihrem Geschlechte belehnt würde, der zugleich Kalands-Bruder werden sollte. Bei diesem Altar war ein Schrank, aus welchem jeden Donnerstag Almosen verabreicht wurden. Davon heißt es im Stadtprotocoll von 60 Mark, die in einem Hause der Stadt belegt waren, „hören to den Almissen de gegeven werden alle Donnersdage in S. Nicol. Karcke ute dem Schappe by S. Martens Altar uppe de Süder-Wanth“. Es ist überhaupt zu bemerken, daß die Kalande, wie andere Brüderschaften, es sich angelegen sein ließen, regelmäßige Almosenvertheilungen zu begründen. Auch dies gehörte zu den guten Werken, die der Brüderschaft zum Verdienst angerechnet wurden, und an welchem Verdienste alle, die mit den Brüderschaften in Verbindung traten, theilhaftig zu werden vermeinten.
3. Eine der am spätesten gestifteten Kalands-Brüderschaften ist die zu Morkirchen in Angeln gegründete, welche 1510 vom Bischof Gottschalk v. Ahlefeld bestätigt ward, und deren Statuten im achten Stück der Dänischen Bibliothek mitgetheilt sind (leider nicht ganz vollständig); zugleich aber eine der nützlichsten, indem sie mancherlei gemeinnützige Zwecke in sich vereinigte. In vielen Stücken sind die Statuten dieses Kalandes mit denen des Flensburger übereinstimmend. Diese „Kalandes-Brüderschaft des Leibes Christi in Moerkerken“ war gestiftet „zum Ruhm und zur Ehre des allmächtigen Gottes, der allerheiligsten und ungetheilten Dreifaltigkeit, wie auch des glorreichsten und kostbarsten Leibes und Blutes Christi, seiner unbefleckten stets jungfräulichen Mutter, der ruhmwürdigsten Maria, und zum Lobe aller seiner Heiligen; ferner zur Erlangung der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit, zum heilsamen Wachsthum in Frömmigkeit und Tugenden, zur seligen Vollendung dieses hinfälligen Standes und zur Labung und Hülfe in diesem elenden Leben“. Die Brüderschaft bestand hauptsächlich aus den Pfarrherren und Priestern in Angeln; doch durften auch sieben Paar Laien, aber nicht mehr, aufgenommen werden. Eine Hauptsache war auch hier die Abhaltung des feierlichen Gottesdienstes und der Seelmessen in der
- ↑ Cläden, Monum., S. 447 ff.