Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/111

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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einen gewissen Luxus und Kunstsinn angenehmer zu machen, übten in hohem Grade Gastfreundlichkeit und Wohlthätigkeit, und hatten bei aller Strenge ihrer Lebensweise im Ganzen etwas Mildes. Es gab Karthausen, die wahre Palläste waren, wozu die Mittel dem reichen Orden nicht fehlten. Eine jede Karthause sollte dreizehn Mönche haben, dazu sechszehn Conversi oder Laienbrüder zur Bedienung und zur Besorgung der Oeconomie, sodann sieben Donaten oder dem Kloster Gegebene, die dem Kloster zu eigen gehörten, die Mönchsgelübde nicht ablegten, zu den gröberen Arbeiten gebraucht wurden, und die eine braune Dienertracht und Kappe trugen, so wie die Laienbrüder durch das Tragen eines Bartes und durch ein kürzeres Scapulier als das der Mönche bezeichnet waren.

Eine solche Karthause ward nun gestiftet in Wagrien zu Ahrensbök[1], wo im Jahre 1328 eine Kirche gegründet war. Jacob Crumbeke, Domherr zu Schwerin, Lübeck und Hamburg, Archidiaconus zu Trebbusee im Schweriner Sprengel, vermachte durch sein Testament 1386 zur Stiftung eines Nonnenklosters in Ahrensbök 136 Mark jährlicher Hebungen von mehreren Dörfern auf Fehmarn und 1000 bis 1200 Mark zum Ankauf von Landgütern. Für den Fall daß das Nonnenkloster nicht zu Stande käme, bestimmte der Testator 1391, daß Graf Adolph und seine Nachfolger sonst nach Belieben das Vermächtniß zu geistlichen Zwecken verwenden möchten, und Graf Gerhard bestimmte 1397 in Uebereinstimmung mit dem Bischof Eberhard von Lübeck und dem Canonicus Albert von Rodenburg, daß das Kloster in eine Karthause verwandelt werden möge. Die bischöfliche Fundation ist vom 9. Decbr. 1397. Die Kirche zu Ahrensbök, deren Incorporation für das Kloster schon 1388 vom Bischof bewilligt war, sowie nicht unbeträchtliche Landgüter schon durch Jacob Crumbek angekauft waren, erfolgte nun 1408 nach Absterben des Kirchherrn Hinrich Mewes, und das Kloster vermehrte seinen Grundbesitz bald sehr bedeutend. Das Kloster nannte sich das Haus des Marien-Tempels zu Ahrensbök. Die Kirche blieb zugleich Pfarrkirche, hatte 5 Altäre, und es wurde 1488 dem Prior verstattet, durch die Mönche an diesen Altären den Gottesdienst besorgen zu lassen. Die Reihenfolge der Priore ist vollständig aufbehalten


  1. Das Klosterdiplomatar von Arnsbök in der S. H. L. Urk. S. Bd. III bearbeitet von Jessien.