Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938/Altenbamberg

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Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938
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Altenbamberg

Im nördlichen Alsenztal, an der Bahnlinie Bad Münster a. Stein - Kaiserslautern, eingezwängt zwischen die steil emporsteigenden Berge, liegt das Dorf Altenbamberg. Ueber dem Dorf, auf einem bewaldeten Bergkegel thront die Ruine Altenbaumburg. Die Burg war ehedem Stammschloß der Rau- und Wildgrafen und wird als solche zuerst im 12.Jahrhundert erwähnt. 1253 erbaute Raugraf Konrad II. eine Vorburg, das Bernhardsschlößchen oder Treuenfels, deren Umfassungsmauern heute ebenfalls noch stehen. Die Burg samt Vorwerk blieb bis 1376 im Besitz der Rau- und Wildgrafen und wechselte dann oft ihren Besitzer, ja sie war sogar eine größere Zeit Gemeinschaftsbesitz mehrerer Ritter. Von 1376 bis 1420 gehört sie zur Kurpfalz. Später kam sie als kurpfälzisches Lehen an die Herren von Kronberg. Schon im 16.Jahrhundert begann der Zerfall der Burg. Schweikhard von Sicklingen, der Vater Franz von Sicklingen, ließ bereits mit Steinen von der Altebaumburg verschiedene Neubauten auf der nahe gelegenen Ebernburg ausführen. Während des 30jährigen Krieges war die Burg zeitweise in Händen der Spanier und der Schweden und wurde hierbei noch mehr zerstört. Späterhin besorgten die Franzoßen den Rest. Nach dem Aussterben der Linie Kronberg wurde der pfälzische General Kempf von Waldecker mit der Burg und ihrem Zubehör belehnt. Die ganze Herrschaft ging dann in den Besitz des Herzogtums Pfalz/ Zweibrücken über und wurde 1799 Eigentum der Fürsten von Ofenburg. Seit 1816 ist die Burg samt dem angrenzenden Waldgebiet im Besitz des bayer. Staates.

Altenbamberg ist Fremdenverkehrsgemeinde und infolge seiner günstigen Lage einer der Hauptausflugspunkte des ganzen Gebietes. Besondere Sehenswürdigkeiten sind der Rödelstein, eine malerische Felsengruppe gegenüber dem Bahnhof und die Ruine Altebaumburg. Von der Ruine aus enthüllt sich dem Besucher ein prachtvolles Landschaftsbild. Der Blick in das Alsenz- und Nahetal begeistert den Besucher. Man sieht ferner die Berge des Hunsrücks und des Glan- und Lautertales, den Lemberg, des Donnersberggebietes, u. nach dem Rheine zu reicht der Blick bis zum Riederwald. Alle Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten der näheren und weiteren Umgebung sind durch Spaziergänge bequem zu erreichen. Besonders hervorzuheben sind der Weg durch das Huttental zum Rheingrafenstein, Bad Münster a. Stein oder Ebernburg und der Schäferplacken, ein ausgedehntes Waldgebiet mit der Dreiländerecke und den Hünengräbern. Weiterhin werden gerne besucht die zur Gemeinde gehörenden Höfe Brücklocherhof und Steigerhof. Von den Kurmitteln und sonstigen Annehmlichkeiten der nahe gelegenen Bäder Bad Münster a. Stein und Bad Kreuznach kann beliebig Gebrauch gemacht werden, und alle Gaststätten von Altenbamberg sind bestrebt, den Besuchern das beste zu bieten und angenehmen Ferienaufenthalt zu vermitteln.

Altenbamberg ist weiter bekannt durch seinen Qualitätsweinbau. An den steilen Porphyrhängen gedeiht ein Rieslingwein, der als der beste der Nordpfalz bezeichnet werden kann und der auch zu den Spitzengewächsen Deutschlands zählt. Leider hat der Weinbau unter sehr großem Reblausschäden zu leiden und zur Abwendung der Reblausgefahr war Altenbamberg zusammen mit dem benachbarten Hochstätten gezwungen, als erste Gemeinde im gesamten pfälzischen Weinbaugebiet seinen ganzen Weinbau auf amerikanische Unterlage umzustellen.