Reichstaler Clevisch
Dortmunder Münzwerte 18. Jhdt.: Auch in der Münzwerttabelle für das 18. Jhdt. zur Verdeutlichung regional gebräuchlicher Verkehrsmünzen und deren Kursschwankungen, zusammengestellt aus Dortmunder Akten. Die Bezeichnung Kassengeld beinhaltet den Berliner Kurs als offizielle Verrechnungseinheit zu Dortmund. Stückelung: 1 Reichstaler (Rt) = 60 Stüber (Stb). Berliner Kurs = 21er Guldenfuß.
Einführung
1750 beauftragt Friedrich der Große seinen Generalmünzdirektor Johann Philipp Graumann, das preußische Münzsystem neu zu ordnen. Nach dieser Münzreform werden aus der Kölnischen Mark mit dem Basisgewicht von 234 g Feinsilber 14 neue preußische Taler geprägt. Demnach enthält ein Taler neben anderen Metallen knapp 17 g Feinsilber. Dieser Taler unterteilt sich in Groschen und Pfennigen. Das zeigt folgendes Ergebnis:
- 1 Mark (234 g) Feinsilber = 14 Taler = 21 Gulden
- 1 Taler = 24 courant oder gute Groschen
- 1 guter Groschen = 12 Pfennige (24 gute Groschen ergaben einen Taler)
- 1 "Zwölfteltaler" (auch 1/12 Taler) = 1 Doppelgroschen (12 davon ergaben einen Taler)
Münzstätte Kleve
Die Wertbezeichnung auf der Rückseite EIN REICHSTHALER gibt den Hinweis, daß diese Münze im gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gelten sollte. Unter dem preußischen Adler wird die Jahreszahl durch einen Großbuchstaben getrennt, der auf die Münzstätten hinweist: A = Berlin, B = Magdeburg, C = Kleve.
Die Prägungen mit C = Kleve waren als „Reichsthaler Klevischer Währung“ bekannt und waren als hartes Zahlungmittel weit über das Herzogtum Kleve hinaus im Fürstbistümern Münster und Minden, den Grafschaften Mark, Ravensberg, Steinfurt, Tecklenburg, Lingen, Bentheim und Lippe und der weiteren Umgebung äußerst begehrte Zahlungsmittel, wie Quittungen, Gerichtsakten und Rechnungsbücher immer wieder ausweisen.
Beschreibung
Die Thaler von 1750, haben das geharnischte Brustbild von der rechten Seite, mit eigenen im Nacken gebundenen Haaren und umgelegten Orden. Auf dem Revers ist der Preußische gekrönte Adler, der in der Mitte auf Waffen, Fahnen und andern Kriegsgeräthen sitzt, mit der Umschrift: „Ein Reichsthaler.” Unten steht die Jahrzahl, und der Buchstab C für die Münzwerkstatt Cleve.
Material
Stückelung Brandenburg - Preußen
- 5 Reichstaler in Gold ("Friedrichsd`or")
- 2 Clevische Thaler; 3 Floren; 8 Schillinge
- 1 Reichstaler (clevisch) = 24 gute Groschen = 240 Füchse = 720 Pfennig
- 1 Reichsort = 60 Füchse = 180 Pfennig
- 1 Schilling = 30 Füchse = 90 Pfennig
- 1 Blaffert = 12 Füchse = 36 Pfennig
- 2 Stüber (clevisch) = 8 Füchse = 24 Pfennig
- 1 Stüber (clevisch) = 4 Füchse = 12 Pfennig
- 1/2 Stüber (clevisch) = 2 Füchse = 6 Pfennig = 10 Heller [1]
- 1/4 Stüber (clevisch) = 1 Fuchs = 3 Pfennig
- 1 Albus = 3 kölnische Pfennige oder 3 Füchse = 1 1/2 Fettmännchen
Scheidemünze Stüber als Blaumüser
Für das Kleingeld ließ Brandenburg in Kleve und Emden 1 Schilling zu 6 Stüber prägen (Blamüser genannt) wurden, diese wurden aber auch im Westmünsterland und Vest Recklinghausen bevorzugt. In Lingen und Teilen des münsterländischen Emslands sowie in der Grafschaft Bentheim setzte sich die Clevische Währung aus Stabilitätsgründen ebenfalls durch, wie sich über die Rechnungsbücher und Lagerbücher der Städte und Grundherrschaften nachweisen läßt.
Tatsächliche Wechselkurse der Rechnungsmünze
- 1700-1800 Reichstaler (Rt) Berliner Kurs = Kassengeld zu 60 Stüber (Stb).[2]
- 1769 1 Reichstaler 28 Schillinge zu je 12 Pfennig = 336 Pfennig
Kaufkraft
Umrechnung
- 17.12.1770 1/2 Kopfstück oder 17 Stüber Clevisch.
- 1826 1 Stüber (clevisch) = 8 Deut = 16 Heller
Ausgabearten
Fußnoten
- ↑ Quelle: Das Fenster Nr. 57, Kreissparkasse Köln
- ↑ Quelle: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/