Putzgers Historischer Schul-Atlas 1918/XII

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Putzgers Historischer Schul-Atlas 1918
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Auf der die kirchliche Einteilung darstellenden Nebenkarte von S. 15 sind in Deutschland alle Bistümer eingetragen. Durch die Wahl der Farben soll angedeutet werden, daß Mainz ursprünglich auch Prag, Hamburg-Bremen auch Lund (getrennt 1104) mfaßte; durch die Randfarbe bei Cambray und Posen, daß dies Bistümergegen Ende des 12. Jahrhunderts Köln und Gnesen unterstellt wurden, durch die farbigen striche bei den eximierten Bistümern, daß in Bamberg Mainz, in Kammin sowohl Magdeburg wie Gnesen erzbischöfliche Rechte beanspruchten. Büraburg (Lage?) ist aufgenommen als erste Gründung des Bonifatius in Hessen, obgleich es schon vor dem 11. Jahrhundert wieder aufgehoben wurde.
S. 16.       Die Verbreitung der Religionen beim Beginne der Kreuzzüge zeigt S 13b. Die Hauptkarte zur GEschichte der Kreuzzüge kennzeichnet durch den Unterschied von Flächenfärbung und Randfärbung mit und ohne Verwaschung die drei großen Kulturkreise (abendländisch-christlich, morgenländisch-christlich, mohammdedanisch) und zeigt, wie der abendländische vordringt und der byzaninische ausgeschalter wird. Das Blatt soll auch der Geschichte des Islams und der älteren Geschichte Spaniens dienen. eine Nebenkarte zeigt das Kalifenreiche bis zum Sturz der Omeijaden; Karte I scheidet unter den Mohammedanern die drei Gruppen (Seldschuken, Fatimiden, Almoraven als Nachfolger der spanischen Omeijaden), Karte II setzt die Geschichte der mohammedanischen Staaten durch die eingetragenen historischen Angaben (die absichtlich etwas reichlicher gegeben sind, weil der Vortrag des Lehrers sich hiermit nur kurz beschäftigen kann) fort bis zum Osmanischen Reich, wo S. 38 einsetzt. Auf der Nebenkarte von Syrien und der zweiten Hauptkarte ist auch der Untergang der syrischen Christenstaaten und des lateinischen Kaiserreichs eingetragen. Außerdem ist auf die Handelsherrschaft Venedigs und Genuas hingewiesen. -
S. 16b. Bei der Bedeutung, die Ostasien für die Weltpolitik gewonnen hat, erscien eine Karte der Mongolenreiche in Mittelalter notwendig; es ist dabei besonders auf ihre Beziehungen zu Europa Rücksicht genommen und auf die Zeit, wo ihre Ausdehnung von der polnischen Grenze bis zum Großen Ozean eiinen Verkehr nach China mit sich brachte.
S. 17a, 17b, 18a.        Wie auf S. 16 eine Hilfe zur Geschichte der Mittelmeerherrschaft gegeben ist, so dienen mehrere Karten der meist etwas vernachlässigten Geschichte Nord- und Ostseeherrschaft im Mittelalter;
sie zeigen zwei Glanzzeiten Dänemarks, dann die Blüte der Hanse und des Deutschen Ordens und weisen auf deren Rückgang hin (daran schließt dann die schwedische Ostseeherrschaft S. 25 an).
       Die Reichsgrenze für die Zeit der Staufer ist im Osten kaum festzulegen. Die rote Grenze mit Verwaschung bezeichnet den Anfang der staufischen Zeit, die ohne Verwaschung das bis zum Schlusse der staufischen Periode dem Deutschtume gewonnene Kolonialgebiet; die rote Grenze in Pommern zeigt die Grenze des askanischen Gebiets um 1300, für die punktierten Grenze südlich von Magdeburg vergleiche Nebenkarte. Die (öfter wechselnde) Parteistellung der italienischen Städte ist eingetragen nach dem Stande beim Friedensschlusse von Venedig. Vom Kirchenstaate ist das im engeren Sinne sogenannte Patrimonium Petri in Flächenfärbung gegeben; das normannische Königreich Neapel-Sizilien ist mit einem helleren Tone der Reichsfarbe bezeichnet, weil es den Staufern zufiel. In Spanien ist als Grundlage der Darstellung ungefähr das Jahr 1200 angenommen, dazu dea Erobeunggebiet des 13. Jahrhunderts angegeben; die historisch wichtigen Orte sind hier und in Mittel- und Süditalien bis 1492 eingetragen. Frankreich enthält auch die für das 11. Jahrhunder bedeutsamen Orte und zeigt das Kronland beim Regierungsantritt Philipps II. (1180), sowie den englischen Besitz in den weiteren Grenzen von 1154 (Regierungsantritt Heinrichs II, von England), in den engeren von 1259 (Friede von Abbeville); von den Vasallen ist die Grafschaft Toulouse abgegrenzt wegen der Albigenserkriege. England bieter die Orte bis zum Schlusse des 15. Jahrhunderts mit Ausnahme der für die Reformationsgeschichte wichtigen. - Die Nebenkarte zeigt die Gebiete der bedeutendsten Fürstenhäuser Deutschlands in ihrer weitesten Ausdehnung: dabei bezeichnet der dunklere Farbton die Stammlande, beziehungseise das unmittelbare Reichsgebiet, das hellere die Lehnsgebiete, die Randfärbung hoheitliche Rechte. S. 17.
      Bei den folgenden Karten von Deutschland und Europa bezeichnet die dem Titel beigefügte Zahl das für die Darstellung der Territorialverhältnisse gewählte Jahr. Die im Titel angegebenen Perioden sind für die Eintragung der Namen streng eingehalten, doch greift S. 18 bis 1273 zurück, S. 19 in Oberitalien bis 1515 vor, S. 20 in Spanien und Süditalien bis ca. 1450, in der Türkei bis ins 14. Jahrhundert, bei Angabe der Eroberungen bis 1453 zurück, S. 18-24.