Putzgers Historischer Schul-Atlas 1918/XI

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Putzgers Historischer Schul-Atlas 1918
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und langobardische Gebiete angedeutet. Während die beiden Nebenkarten der Vorgeschichte dienen, soll von den Hauptkarten die erste für die Zeit bis 476, im Frankenreiche bis 511 benutzt werden, die zweite bis 553 , die dritte bis ca. 600.
S. 13b. 14. 14a.       Die für die Geschichte vom Emporkommen bis zum Ausgange der Karolinger wichtigen Namen sind auf der Hauptkarte S. 14 eingetragen; außerdem soll dies für England bis 1066 dienen. Die Bistümer auf deutschem Gebiete sind eingezeichnet, ebenso die wichtigsten Klöster; die Ausbreitung des Christentums zeigt außerdem S. 13b. Während S. 14a das Wachsen des Frankenreiches veranschaulicht (der späterer bayerische Nordgau wurde 531 fränkisch, dann im 7. Jahrhundert bayerisch und 743 wieder fränkisch) ergibt sich seine größte Ausdehnung und seine Auflösung aus S. 14. Dabei ist die Unsicherheit der fränkischen Grenzen im Osten und in Spanien durch die doppelte Grenze mit und ohne Verwaschung, die zweifelhafte fränkische Herrschaft über Benevent, Sardinien und die Balearen durch Unterstreichung angedeutet, der Zeitpunkt der Verduner Teilung auch für die Grenze zwischen sarazenischer und oströmischem Gebiet in Sizilien festgehalten. Der Kirchenstaat ist in der weitesten Ausdehnung geboten, die er unter den Karolingern erreicht hat. - Eine kleine Nebenkarte (817 und 829) veranschaulicht die Anfänge des Streits zwischen Ludwig d. Fr. und seinen Söhnen; dann wird besonders erwünscht sein die Karte Vereinigung Lothringens mit Deutschland, welche die Festsetzung der im Mittelalter geltenden deutschen Westgrenze zeigt. Auf der Karte für 888 sind auch eingetragen die bedeutendsten Vasallen des westfränkischen Königs und das Großmährische Reich.. - Die Karte Italien im X. und XI. Jahrhundert legt für die Territorialverhältnisse ungefähr das Jahr 1050 zugrunde (daß trotzdem in der Erklärung nicht die erst 1075 gestorbene Markgräfin Beatrix, sondern Mathilde genannt ist bedarf wohl keiner Rechtfertigung). Beim Kirchenstaate bezeichnet die Randfarbe die dem Papste entrissenen, aber von ihm beanspruchten Gebiete; die süditalienischen Herrschaften sind nach der Nationalität verschieden gefärbt, die Farbtöne kennzeichnen bei den Langobarden die beiden fürstlichen Linien, bei den Normannen die Herrschaften von Aversa und Apulien. Die Zahlen sollen das Wachsen der Normannenherrschaft veranschaulichen; daß dabei Capua und Gaeta von Aversa aus
erobert wurde, deutet die hellrote Linie an. Das „1139 apul.“ bezieht sich auf die Vereinigung der beiden normannischen Fürrstentümer, das „1051 päpstl.“ gilt nur für die Stadt Benevent.
Die KarteBevölkerung Mitteleuropas um 895 setzt die ethnographischen Karten auf S. 13., die schon durch die Kennzeichnung der Slavengebiete aud S. 14 weiter geführt sind, fort; sie zeigt im Westen das weiteste Vordringen der Germanen, weist auf die Normannenzügee hin und im Osten auf das Erscheinen der Magyaren. S. 14b.
      Eine deutsche Reichsgrenze für die Zeit der sächsischen und fränkischen Kaiser ist schwer festzulegen: Das Schwankende der Lage im Osten ist durch die doppelte Reichsgrenze und durch den Übergang von der Flächen- zur Randfärbung, die zeitweilige Zugehörigkeit von Gent durch den feinen roten Strich, die in diese Periode fallende Eroberung der Mark Verona durch doppelte Reichsgenze gekennzeichnet; dagegen ist die vorübergehende Lehnsabhängikeit Polens und Ungarns unberücksichtigt geblieben, ebenso die nochmalige (989-996) Vereinigung des Herzogtums Kärnten mit Bayern. In den Marken bezeichnet die Haarschrift die späteren Namen; gekennzeichnet ist das Verbreitungsgebiet der Burgwarden, wenn es auch natürlich nicht möglich war, alle Aufzunehmen. Wird schon hierdurch besonders auf die Geschichte der ostdeutschen Kolonisation hingewiesen, so dient ihr auch die Nebenkarte deutsch-slavisch-ungarische Grenzlande um 1000.. Sie schließt an S. 14b an, zeigt das Vordringen der Deutschen, den Gegenstoß der Magyaren, sowie das Machtgebiet des Boleslaw in seiner weitesten Ausdehnung; doch gehörten die Lande nicht alle gleichzeitig zu Boleslaws Reiche (vgl. Hauptkarte), für die Lausitz gilt der Bautzner Friede von 1018. - Die Ostdeutsch Kolonisation ist dann insbesondere dargestellt auf S. 15a, und zwar unter hervorhebung der Klöster (Cisterzienser und Prämonstratenser) und Städte (mit der Verbreitung der wichtigsten Stadtrechte). Von den Dorftypen S. 15b sind die des Gewanndorfes und Kolonistendorfes frei entworfen, die andern in Anlehnung an bestimmte Dörfer. Das Gewanndorf zeigt schematisch die älteste deutsche Ansiedlungsform, doch ist in Wirklichkeit die Zahl der Bauern und Gewanne größer; die drei andern werden hauptsächlich bei der Kolonisation erwähnt werden, doch finden sich das Straßendorf und Kolonistendorf (Ohne Erbschulzen) auch auf altdeutschem Gebiete. - S. 15, 15a, 15b.