Provinz Westpreußen

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Provinz Westpreußen mit Regierungsbezirken 1898

Einleitung

Die Provinz Westpreußen war bis 1919 eine Provinz des Königreichs Preußen. Siehe auch Portal:Westpreußen.

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Einteilung vor 1815

Unmittelbar nach der Angliederung Westpreußens an Preußen wurde die Kriegs- und Domainen-Kammer zu Marienwerder als Unterbehörde des Berliner Generaldirektoriums eingerichtet (Königliches Patent vom 13. November 1772). Der Verwaltungsbezirk der Kammer bestand zunächst aus der vormaligen Wojewódschaft Marienburg einschließlich des Gebietes der Stadt Elbing, aus der Wojewódschaft und dem Bistum Culm, sowie aus Pommerellen (zunächst noch ohne Danzig und Thorn). Dem Marienwerderschen Kammerbezirk wurden darüber hinaus noch die zuvor ostpreußischen Ämter Marienwerder und Riesenburg, sowie die Erbämter Schönberg und Deutsch Eylau mit den Städten Marienwerder und Garnsee, Riesenburg, Bischofswerder und Freystadt, Rosenberg und Deutsch Eylau zugeordnet. Nicht zum Kammerbezirk Marienwerder gehörte das Westpreußische Kammerdeputations-Departement für den Netzedistrikt, (auch Kammer zu Bromberg genannt) der unter gesonderte Verwaltung gestellt war.

Die Provinz bestand aus den landräthlichen Kreisen

  • Dirschau
  • Konitz
  • Kulm
  • Marienburg
  • Marienwerder
  • Michelau
  • Stargard

Die Städte wurden zu steuerräthlichen Kreisen zusammengefasst, die jeweils einen oder zwei landräthliche Kreise abdeckten:

  • Marienwerder und Marienburg
  • Kulm und Michelau
  • Dirschau und Stargard
  • Konitz

Parallel dazu gab es für den Netzedistrikt die landräthlichen Kreise

  • Bromberg
  • Deutsch Krone
  • Inowraclaw
  • Kamin

und die steuerräthlichen Kreise

  • Kamin und Deutsch Krone
  • Bromberg und Inowraclaw


Nach der Inbesitznahme von Danzig und Thorn im Jahre 1793 wurden auch diese beiden Städte und deren ländliche Territorien der Kammer in Marienwerder unterstellt. Durch Erlass vom 29. Juli 1807 wurden darüber hinaus noch die Teile des Netzedistrikts, die im Zuge der napoleonischen Umstrukturierung nicht an das Herzogtum Warschau abgetreten waren, namentlich das Gebiet der späteren Landkreise Flatow und Deutsch Krone, der Marienwerderschen Kammer zugewiesen.

Einteilung nach 1815

Im Zuge der Neuerrichtung der Provinz Westpreußen im Jahre 1815 wurden dann zwei Regierungsbezirke gebildet, denen mit Wirkung vom 1. April 1818 folgende Landkreise zugeordnet waren:

Regierungsbezirk Danzig mit 8 Stadt- bzw. Landkreisen:

  • Landkreis Danzig, bestehend aus dem gesamten bisherigen Danziger Territorium (unter Ausschluss der Halbinsel Hela), dem größeren Teil des Domänenamtes Sobbowitz und den dazwischen liegenden adligen Gütern.
  • Stadtkreis Danzig, bestehend aus der Stadt Danzig, ihren Vorstädten und der nächsten Umgebung. Die Orte des Stadtkreises Danzig, die nicht zum Kommunalgebiet der Stadt Danzig gehörten, wurden 1828 dem Landkreis Danzig zugeschlagen, der fortan das gesamte "platte Land" in sich vereinigte.

Regierungsbezirk Marienwerder mit 13 Landkreisen:

  • 1823 wurde die Provinz Westpreußen mit der Provinz Ostpreußen zur Provinz Preußen vereinigt, die Regierungsbezirke und Kreise bestanden weiterhin.
  • Durch Gesetz vom 6. Juni 1887 wurden folgende Landkreise neu gebildet:
  • Im Jahre 1900 wurden die Stadtkreise Graudenz und Thorn gebildet.
Aufteilung von Westpreußen 1919/20

Aufteilung 1919/20

Als Folge des Friedensvertrags von Versailles wurde die Provinz Westpreußen aufgeteilt. Der größte Teil kam an das neugegründete Polen. Danzig und sein Hinterland wurden als Freie Stadt Danzig autonom. Der östliche Teil blieb bei Preußen, und wurde als Regierungsbezirk Westpreußen der Provinz Ostpreußen zugeteilt. Im Westen blieben ebenfalls einige Landkreise bei Preußen, und wurden der neuen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen zugeteilt.




Reichsgau Danzig-Westpreußen

Von 1939 bis 1945 wurde aus den 1919 an Polen und Danzig abgetretenen Kreisen und dem Regierungsbezirk Westpreußen ein Reichsgau Danzig-Westpreußen eingerichtet.


Ortsverzeichnisse

Bevölkerung

  • Provinz Westpreußen: (1895) 1,494,300 Einw., darunter (1890) 439,577 Polen, 53,616 Kaschuben, (1895) 20,238 Juden.
  • Reg.Bezirk Danzig: (1890) 589,176 Einw., darunter 294,157 Evangelische, 279,364 Katholiken, 5928 Juden, 7947 Mennoniten.
  • Reg.Bezirk Marienwerder: (1890) 844,505 Einw., darunter 387,038 Evangelische, 438,168 Katholiken, 15822 Juden, 2137 Mennoniten, 327,274 Polen.
  • Die katholischen Kaschuben lebten vor allem in Westpreußen an der unteren Weichsel (Pomerellen) und Pommern (Hauptstadt des Kaschubenlandes: Kolberg).

Kreise der "Kaschubei": Putzig, Neustadt in Westpreußen, Karthaus und Danziger Höhe, zum Teil auch Berent, Konitz und Schlochau sowie angrenzende Kreise in Pommern (Bütow, Lauenburg, Stolp).

Hermann Rauschning, Die Entdeutschung Westpreußens und Posens. 1930, Neudruck Verlag für ganzheitliche Forschung, Uhlendorf 2008, 399 Seiten.

Amtsblätter

Amts- und Kreisblätter sind eine wichtige Quelle für einen geografisch definierten Raum und deren Einwohner.

Amtsblätter der Regierungen

Amtsblätter der Kreise (Kreisblätter) Sind meist als Zeitungs-Beilagen (ab etwa 1841) erschienen.

Hans Blazejewski beschreibt im Vorwort seines Buches[1] die Inhalte der Kreisblätter.

"Einige Beispiele aus den Allensteiner Kreisblättern der Jahre 1845 -1869:

  1. Verordnungen, Erlasse, Bekanntmachungen Betreffen die Gemeinden, mit Auswirkungen auf die Einwohner, z.B. Steuerrollen, Militärmusterungen, statistische Erhebungen, Verhalten im Falle von Seuchen, feuerpolizeiliche Angelegenheiten, Verkündung oder Absagung von Märkten und Jahrmärkten, Gemeinde-Beiträge zu Chausseebauten, Kreis-Armenbeiträge, kirchliche und schulische Angelegenheiten, Militär-Pferdeankauf (Remonten), Erhebung von Steuern durch die Gemeinden, namentlich genannte Jagdscheininhaber, Tagesordnungen zu Kreistagssitzungen, Konkurseröffnungen, Ausschreibungen für Arbeiten an öffentlichen Gebäuden wie z.B. Schulneubauten, Änderungen der Gemeindebezirke, Einvernehmlichkeitsersuchen bei Nutzungsänderungen (Mühlen-, Fabrikbesitzer etc.), Polizeiverordnungen, Marktordnungen, Feuerversicherungen, Fundsachen
  2. Steckbriefe – überwiegend mit regionalem Bezug, hier Allenstein und angrenzende Kreise, selten von überregionaler Bedeutung (wenn, dann Kapitalverbrechen, 48er Revolutionäre etc.), beinhalten Personenbeschreibung, nicht immer mit Geburtsort/Jahr, evtl. letzter Aufenthaltsort, körperliche Merkmale, Bekleidung, Grund der Fahndung, ausstellende Behörde. In der Mehrzahl enthalten die Steckbriefe folgende Verbrechen: Entspringen, entweichen, entlaufen („heimlich“ oder „ohne Veranlassung“), Diebstahl, Einbruch, Pferdediebstähle, Vagabundieren und Betteln, Verstoß von behördlichen Auflagen durch Überläufer und Ausländer, Zeugensuche, Abschiebungen, Ausbruch aus Gefängnissen oder Zuchthaus (hier: Wartenburg).
  3. Spendenaufrufe – Regional: z.B. Einäscherung von weiten Teilen eines Dorfes oder einer Stadt. Überregional: Überschwemmungen z.B. im Odergebiet, Spendenaufrufe zum Kirchenbau (betr. überwiegend ev. Kirchen)
  4. Seuchen – Menschen: Krankheiten wie Weicheselzopf, Cholera, andere epidemische Krankheiten, Verhaltenshinweise, Anzeigenpflicht, Impfpläne – Tiere: Schweinepest, Druse, Tollwut, Sperrbezirke, Maßnahmen
  5. Auktionen – Privat: Gebäude- und Landversteigerungen (Insolvenzen) – Staatlich: Termine für Holzverkauf direkt ab Forst, Zwangsversteigerungen
  6. Personalentscheidungen – Ernennung von Schöffen, Schulzen, Förstern, Schiedsmännern u.a. Personen des öffentlichen Lebens, Wahlmänner-Listen
  7. Landwirtschaft (Private und staatliche) – Anregungen zur Ertragsverbesserung z.B. Flachs, Kartoffelfäule, Marktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Meliorationsangelegenheiten, Versteigerungen und Verpachtungen von Wiesen und Wasserflächen, Hilfe bei Mißernten
  8. Öffentliche Wege – Chausseebauten, Instandsetzung von Gemeindewegen, Pflanzung von Straßenbäumen
  9. Eisenbahn – Hinweise auf Arbeitsplätze, Landvermessung, Tauziehen um die Trassenführung
  10. Hinweise zu Wahlen zum Ständetage oder anderen Parlamenten und Gremien, Wahlmännerlisten
  11. Private und gewerbliche Anzeigen – Verkauf von Land, Häusern und Höfen, Werbung für div. Produkte von regionalen und überregionalen Anbietern,
  12. Post und Telegraphenwesen – Einrichtung von Briefkästen, Posttarife, Dampfschiffverbindungen; Fahrpläne nach Schweden, Dänemark, Norwegen
  13. Ausländer, Überläufer, geduldete Personen – Hinweise auf Verordnungen und Gesetzte, Verfolgung von Landstreichern (Vagabonden), Abschiebepraxis"

Literatur:
Friedwald Moeller: Amtsblatt der Kgl. Preußischen Regierung zu Danzig. Personenkundliche Auszüge 1834-1870. Sonderschrift des VFFOW, Hamburg, Nr. 87 (1995), 240 Seiten.
Friedwald Moeller: Amtsblatt der Kgl. Preußischen Regierung zu Marienwerder. Personenkundliche Auszüge 1834-1870. Sonderschrift des VFFOW, Hamburg, Nr. 74 (1993), 258 Seiten.

Gerichtsbezirke

Das höchste Gericht für die Provinz Westpreußen war das Oberlandesgericht in Marienwerder.
(Eingerichtet 1808; davor hieß es 'Regierung', 1723 - 1808; Grund- und Hypothekenbücher seit 1783)

Die niedrigeren Gerichte waren:

  • Landgericht Danzig mit 9 Amtsgerichten: Berent, Danzig, Dirschau, Karthaus, Neustadt, Preussisch-Stargard, Putzig, Schöneck, Zoppot.
  • Landgericht Elbing mit 8 Amtsgerichten: Christburg, Elbing,Deutsch-Eylau, Marienburg, Riesenburg, Rosenberg, Stuhm, Tiegenhof.
  • Landgericht Graudenz mit 5 Amtsgerichten: Graudenz, Marienwerder, Mewe, Neuenburg, Schwetz.
  • Landgericht Konitz mit 9 Amtsgerichte: Baldenburg,Flatow,Pr.Friedland, Hammerstein, Konitz, Schlochau, Tuchel, Vandsburg, Zempelburg.
  • Landgericht Thorn mit 9 Amtsgerichten: Briesen,Gollub,Kulm,Kulmsee, Lautenburg, Loebau, Neumark, Strasburg, Thorn.

In polnischen Staatsarchiven befinden sich unter anderem folgende Gerichtsakten:

Gericht-Sad Obwodowy/Krajowy Arch.Panstwowe /...Zeitraum/.../vols.


--Oberlandesgericht Marienwerder Gdansk 1772-1940 2467?
Landgericht Danzig - Gdansk ------ Gdansk 1866-1945 6665
Amtsgericht Berent - Koscierzyna Gdansk 1783-1920 3000
Amtsgericht Danzig - Gdansk Gdansk 1779-1934 38470
Amtsgericht Dirschau - Tczew Gdansk 1783-1918 6414
Amtsgericht Karthaus - Kartuzy
Amtsgericht Neustadt - Weiherowo Gdansk 1784-1919 1350
Amtsgericht Pr.Stargard-Starogard Gd Gdansk 1783-1905 6
Amtsgericht Putzig - Puck
Amtsgericht Schöneck - Skarszewy Gdansk 1824-1940 66
Amtsgericht Zoppot - Sopot Gdansk 1200

Landgericht Elbing - Elblag ------ Amtsgericht Christburg - Dzierzgon
Amtsgericht Elbing - Elblag Elblag 1783-1944 2575
Amtsgericht Deutsch Eylau - Ilawa Olsztyn 1622-1902 74
Amtsgericht Marienburg - Malbork Elblag 1783-1935 1508
Amtsgericht Riesenburg - Prabuty Olsztyn 1783-1907 138
Amtsgericht Rosenberg - Susz Olsztyn 1557-1913 124
Amtsgericht Stuhm - Sztum Elblag 1783-1944 10785
Amtsgericht Tiegenhof - Nowy Dwor Gd Elblag 1783-1944 ca.1520

Landgericht Graudenz - Grudziadz -
Amtsgericht Graudenz - Grudziadz Bydgoszcz 1831-1942
Amtsgericht Marienwerder - Kwidzyn Elblag 1842-1943 30
Amtsgericht Mewe - Gniew
Amtsgericht Neuenburg - Nowe Bydgoszcz 1783-1944
Amtsgericht Schwetz - Swiecie Bydgoszcz 1783-1945 ziemlich komplett

Landgericht Konitz - Chojnice ----
Amtsgericht Baldenburg - Bialy Bor Szczecin
Amtsgericht Flatow - Zlotow Koszalin 1894-1943 92?
Amtsgericht Pr.Friedland - Debrzeno Szczecin 1901-1941? 1
Amtsgericht Hammerstein - Czarne
Amtsgericht Konitz - Chojnice Bydgoszcz
Amtsgericht Schlochau - Czluchow Koszalin 1901-1943? 3?
Amtsgericht Tuchel - Tuchola Bydgoszcz?
Amtsgericht Vandsburg - Wiecbork Bydgoszcz?
Amtsgericht Zempelburg - Sepolno Kr.

Landgericht Thorn - Torun -------- Torun 1804-1915 19
Amtsgericht Briesen - Wabrzezno Torun
Amtsgericht Gollub - Golub Gollub 1783?-1944
Amtsgericht Kulm - Chelmno Torun 1804-1944
Amtsgericht Kulmsee - Chelmza Torun 1820-1925 22
Amtsgericht Lautenburg - Lidzbark Olsztyn?
Amtsgericht Loebau - Lubawa Olsztyn ? ?
Amtsgericht Neumark-Nowy Miasto Lub Olsztyn 1872-1920 660
Amtsgericht Strasburg - Brodnica Torun 1881-1925
Amtsgericht Thorn - Torun Torun 1817-1921 2356

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Die Kirchenprovinz Westpreußen entsprach dem Gebiet der politischen Provinz Westpreußen. Innerhalb der Regierungsbezirke wurden entsprechend der Kreiseinteilung folgende Diözesen eingerichtet:

  • Regierungsbezirk Danzig

mit den Diözesen Danziger Höhe, Danziger Nehrung, Danziger Werder, Danzig-Stadt, Elbing, Karthaus, Marienburg, Neustadt und Stargard-Berent

  • Regierungsbezirk Marienwerder

mit den Diözesen Briesen, Deutsch Krone, Flatow, Konitz, Kulm, Marienwerder, Rosenberg, Schlochau, Schwetz, Strasburg und Thorn


Quelle: Agathon Harnoch, Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, 1890

Katholische Kirchen

mit den Dekanaten Elbing, Marienburg, Neuteich und Stuhm

mit den Dekanaten Briesen, Danzig I und II, Dirschau, Gollub, Gorzno, Kamin, Kulm, Kulmsee, Lautenburg, Lessen, Löbau, Mewe, Mirchau, Neuenburg, Neumark, Preußisch Stargard, Putzig, Rehden, Schlochau, Schwetz, Strasburg, Thorn und Tuchel

mit den Dekanaten Argenau, Czarnikau und Deutsch Krone

Andere Glaubensgemeinschaften

  • Mennoniten

Gemeinden in Bärwalde, Danzig, Elbing-Ellerwald, Heubuden, Ladekopp, Montau, Obernessau, Orlofferfelde, Przechowka, Rosenort, Schönsee, Thiensdorf-Marcushof, Tiegenhagen und Tragheimerweide

  • Baptisten

Gemeinden u.a. in Elbing, Thorn und Wolfsdorf an der Nogat

Geschichte

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und Historische Vereine/Gesellschaften sind Organisationen auf freiwilliger Basis.

Ihre Mitarbeiter sind im Auskunftsbereich ehrenamtlich und in aller Regel auch (zumindest für ihre Mitglieder) unentgeltlich tätig.

Forschungsaufträge werden von diesen Organisationen nicht übernommen.

Eventuellen postalischen Anfragen ist unbedingt auskömmliches (doppeltes !) Rückporto beizufügen.

Genealogische Gesellschaften

Bestehende genealogische Vereinigungen:

Frühere genealogische Vereinigungen:

  • Gesellschaft für Familienforschung, Wappen- und Siegelkunde in Danzig

Veröffentlichungen: Danziger Familiengeschichtliche Beiträge Heft 1 - 7, Danzig 1929-1943

(Reprint als Sonderschrift Nr. 60 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., Hamburg 1988)


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Standesamtsregister

Adress-/Telefonbücher

  • → Kategorie: Adressbuch für Westpreußen
  • Für die Gutsforschung sind die Güteradreßbücher von Nutzen. Sie listen die Besitzer und geben Wirtschaftsinformation wie Fläche in ha, Viehbestand usw.:

Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche.
I. Das Königreich Preußen - Provinz Westpreußen

  1. Aufl. Berlin 1880
  2. Aufl. Berlin 1885
  3. Aufl. Berlin 1894
  4. Aufl. Berlin 1903
  5. Aufl. Berlin 1909

Niekammers Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch.
Band 2: Provinz Westpreußen

  1. Aufl. Stettin 1903
  2. Aufl. Leipzig 1912
  3. Aufl. Leipzig 1922
    (für Grenzmark Posen-Westpreußen, Freistaat Danzig, RB Marienwerder)

Friedhöfe und Denkmale

Historische Quellen

Kontributionskataster

Nach der preußischen Landnahme wurde in den Jahren ab 1772 die Bevölkerung und die möglichen Steuereinnahmen in Kontributionskatastern aufgelistet. Hierbei wurden auch die Grundbesitzer und Bewohner namentlich erfasst. Für den Netzedistrikt wurden gleichzeitig Klassifikationsanschläge erstellt.

Zeitungen

Das Digitale Forum Mittel- & Osteuropa hat folgendes Periodikum digitalisiert:

Heimatortskarteien

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Max Miller: Die Auswanderung der Württemberger nach Westpreußen und dem Netzegau 1776-1786, 1972

Historische Bibliographie

  • Bär, Max: Die Behördenverfassung in Westpreußen seit der Ordenszeit, Danzig 1912, Nachdruck Hamburg 1989 (= Sonderschrift Nr. 62 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V.); Digitalisat der Pommern Digitale Bibliothek
  • Goldbeck, Johann Fredrich: Volständige Topographie des Königreich Preussen, Zweiter Theil (Westpreußen), Marienwerder 1789, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Ziolkowski, J. V.: Handbuch des Grundbesitzes in Westpreussen : mit Ang. sämtl. Güter, ihrer Qualität ... nach amtlichen Quellen bearb., Danzig, Kafemann, 1891, Digitalisat der ULB Düsseldorf

Schulwesen

Personalakten der Lehrer

Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung in Berlin hat die Volksschullehrerkartei Preußens online gestellt. Die Datenbank enthält ca. 138.000 Nachweise zu Volksschullehrern und -lehrerinnen Preußens beginnend bei dem Geburtsjahr 1856.

Die Kartei endet 1945.
http://www.bbf.dipf.de/nvlk/detail.php Link

Volksschulen

Realschulen

Realschulen entstanden 1817 in Preußen, in denen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Elemente den alten philologischen-historischen der klassischen Gymnasien mit Betonung auf Latein-Griechisch die Wage hielt. Das Realschulzeugnis sowie das der höheren Schulen berechtigte zum einjährig-freiwilligen Militärdienst.
Um 1895 gab es 2 Realschulen in der Provinz (so in Kulm).

Oberschulen

Gymnasien

Um 1895 gab es 13 Gymnasien (Danzig 2, Deutsch-Krone, Elbing, Graudenz, Konitz, Kulm, Marienburg, Marienwerder, Neustadt, Pr.Stargard, Strasburg, Thorn), 4 Realgymnasien (Danzig 2, Elbing, Thorn), 5 Progymnasien (so in Berent, Löbau, Schwetz), 14 Realprogymnasien.

Landwirtschaftsschulen

Gedacht für Landwirte mit Realschul- oder Gymnasialvorbildung (3 Jahre). Dauer: 3 Jahre. Angebot: Allgemeinfächer einschl. Naturwisssenschaften (8-10 Wochenstunden), Landwirtschaftsfächer (4-6 Wochenstunden).
Es gab die Landwirtschaftsschule

  • in Marienburg seit 1876
  • in Freystadt seit 1906

Ackerbau- bzw. Winterschulen

Gedacht für Landwirtschaftslehrlinge als Berufsschule. Dauer: 2 Wintersemester.

Lehrerseminare

Gedacht für angehende Lehrer (3 Jahre), Präparandenanstalten für angehende Volksschullehrer (3 Jahre bis zur Seminarreife).
Um 1895 gab es 6 Lehrerseminare in der Provinz (so in Berent, Graudenz, Jenkau bei Danzig, Löbau, Marienburg, Tuchel; Präparandenanstalt in Deutsch-Krone, Pr.Stargard).

Literatur: Sauer, Michael, Volksschullehrerbildung in Preußen - Die Seminare und Präparandenanstalten vom 18.Jahrhundert bis zur Weimarer Republik, (Studien und Dokumentationen zur deutschen Bildungsgeschichte 37), Köln-Wien Böhlau 1987 VI u 305 S.

Handelsakademie

Eine Handelsakademie gab es (1895) in Danzig.

Taubstummenschulen

Um 1895 gab es 4 Taubstummenschulen in der Provinz (in Danzig, Elbing, Marienburg, Schlochau).

Blindenanstalten

Um 1895 gab es eine Blindenanstalt in der Provinz.

Archive und Bibliotheken

Archive

Staatsarchiv Danzig

Staatsarchiv Elbing bzw Marienburg

Das Archiv in Marienburg wurde aufgelöst und dem Archiv in Danzig angegliedert.

  • Elbing
    Staatsarchiv Elbing mit Sitz in Marienburg
    Archiwum Państwowe w Elblągu z siedzibą w Malborku
    ul. Starościńska 1
    PL-82-200 Malbork
    Bestandsverzeichnis:
    Arkadiusz Welniak, Informator o zasobie Archiwum Państwowego w Elblągu,
    [Führer durch die Bestände des Staatsarchivs Elbing mit dem Sitz in Marienburg], Warszawa [Warschau] 2003,
    ISBN 83-89115-17-4;Preis 25,00 zł,
    email: sekretariat@elblag.ap.gov.pl
    Einige Bestände:
  1. Verwaltungsakten:
    Regierung zu Marienwerder, Abt.II: Kirchen- und Schulwesen
    Landratsamt Marienburg, 1784-1944;
    Kreisauschuß Marienburg, 1818-1944
  2. Sonderverwaltungen:
    Katasterämter Elbing, Marienwerder, Marienburg, Stuhm
  3. Amtsgerichte:
    Marienwerder, 1842-1942;
    Stuhm, 1772-1945;
    Tiegenhof, 1772-1945;
  4. elbing-a
    elbing-b
    elbing-c
    elbing-e
    elblag-g
    http://www.elblag.ap.gov.pl/d/glowna_d.htm
    http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/iza.eng.php?nrarchiwum=9&search1=search

Staatsarchiv Allenstein

Staatsarchiv Bromberg

Staatsarchiv Thorn

Vernichtete oder Beschädigte Archive

Die UNESCO hat ein Verzeichnis aufgestellt über Verluste in Bibiotheken und Archiven. Darunter sind folgende Staatsarchive (StA) in Polen aufgelistet, in denen die geschätzten Verluste (=destr. = vernichtet oder =dam. = beschädigt) angegeben sind.
StA Allenstein,Akta miasta Czaplinka,Tempelburg,Pommern 75-100% destr.
StA Allenstein,Landtag,Herzogtum Preussen und Provinziallandtag Ostpreussen, 25-74% destr.
StA Allenstein,Landratsämter, 15 record groups, 75-100% destr.
StA Allenstein,Landratsamt Braunsberg, 25-74% destr.
StA Allenstein,Landratsamt Loetzen, 1-24% destr.
StA Allenstein,Magistrat Stadt Ortelsburg, 25-74% destr.
StA Allenstein,Magistrat Stadt Wartenburg, 1-24% destr.
StA Allenstein,Magistratsarchive /b36 record groups, 75-100% destr.
StA Allenstein,Provinzialkonservator der Denkmäler, Kunst Provinz Ostpreußen, 25-74% destr.
StA Allenstein,Standesämter /b600 record groups, 75-100% destr.
StA Allenstein,Universität Königsberg, 25-74% destr.
StA Marienburg,Malbork, Amtsgerichte wojew. Elblag, 2 record groups, 25-74% destr.
StA Marienburg,Amtsgerichte wojew. Elblag, 3 record groups, 75-100% destr.
StA Marienburg,Standesämter wojew. Elblag, 24 record groups, 25-74% destr.
StA Marienburg,Standesämter wojew. Elblag, 67 record groups, 75-100% destr.
StA Marienburg,Gauheil- und Pflegeanstalt Konrodstein, 25-74% destr.
StA Marienburg,Kreisausschuß Marienburg Westpreussen, 25-74% destr.
StA Marienburg,Landratsamt Marienburg Westpreussen, 1-24% destr.
StA Marienburg,Schlossbauverwaltung Marienburg, 1-24% destr.
StA Thorn,Stadtarchiv,Akta miasta Torunia, 1251-1793, 25-74% destr.
StA Posen,Dyrekcja Skarbu Departamentu Bydgoszcz, 75-100% destr.
StA Posen,Generalkommission für die Provinz Westpreussen und Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Kgl.Liquidations-Kommission Bromberg, 75-100% destr.
StA Posen,Kgl.Preussische Finanzdirektion,Bromberg, 75-100% destr.
StA Posen,Komisarz Policji Departamentu Bydgoskiego, 75-100% destr.
StA Bromberg,Kriegs- und Domainen-Kammer Bromberg, 75-100% destr.
Siehe: Unesco-Bericht

Personalakten der Reichsbahn

Entgegen gelegentlich anderslautender Auskünfte hat die Deutsche Bahn AG kein Archiv der Personalakten der Deutschen Reichsbahn.

Filme der Mormonen in Salt Lake City, Utah

Aus der Filmsammlung der Mormonen in Salt Lake City ,Utah:

Die Sammlung von Mikrofilmen in Salt Lake City ist mittlerweile eine bekannte Stätte, wo der Familienkundler manche Hilfe erhalten kann. Im folgenden erscheint das Ortsregister Westpreussen der Filmsammlung. Zu beachten sind einige Schwierigkeiten beim Auffinden der Filme bei Umlauten. Man findet, daß bei Umlauten oft das Fallenlassen der Umlaute zum Erfolg führt, also statt -ö- ein -o- und nicht -oe-. Konigsberg statt Koenigsberg. In der Mehrzahl der Filme handelt es sich um Kirchenbuchverfilmungen.

Ortsliste-Westpreußen: Click HIER Provinz Westpreußen/Ortsliste
Näheres hier: http://www.familysearch.org/Eng/Library/fhlcatalog/supermainframeset.asp?display=localitysearch&columns=*,0,0

Search for matching places.
                        .......
     Place 	       |.......|
     Part of (optional)|Germany|oder Preussen.

Am besten den gesuchten Ortsnamen von der Ortsliste einkopieren, nicht eintippen.Die richtige Schreibweise ist wichtig.
Bei allgemeiner Suche auch Preussen oder Westpreussen oder West Prussia statt Ortsname eintippen.
http://www.mormonen.de/forschungsstellen.pdf
http://www.familysearch.org/Eng/search/rg/places/pg.asp
Siehe auch:[1]

Bibliotheken

Martin-Opitz-Bibliothek
Berliner Platz 5
44623 Herne
Telefon: (02323) 16 2805
Telefax: (02323) 16 2609
Webseite der Bibliothek

Verschiedenes

Karten

Berufsgenealogen

Familiennamen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Anmerkungen/Fußnoten

  1. Hans Blazejewski: Im Allensteiner Kreisblatt 1845 - 1869 veröffentlichte Steckbriefe. Personenkundliches zur Kriminalität im südwestlichen Ostpreußen. Hamburg, Selbstverlag Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., 2009, ISBN: 3931577392