Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/XXXI
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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894 | |
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Die übrigen Eisenbahnen mit über 100 km Betriebslänge sind folgende:
Altdamm-Kolberger Eisenbahn | 113,27 km | Ostpreuß. Südbahn mit der Staatsbahnlinie Fischhausen Palmnicken |
261,27 km |
Hessische Ludwigsbahn | 716,31 km | ||
Lübeck-Büchener Eisenbahn | 130,43 km | Pfälzische Eisenbahn | 708,58 km |
Marienbrug-Mlawkaer Eisenbahn | 149,32 km | Stargard-Küstriner Eisenbahn | 116,36 km |
Werra-Eisenbahn | 224,59 km |
An der Spitze des Eisenbahnwesens steht das Reichseisenbahnamt in Berlin. für die badische Staatsbahn besteht eine generaldirektion in Karlsrune, für die bayrische eine solche in München, welcher die 10 Bahnämter: Augsburg, Bamberg, Ingolstadt, Kempten, München, Nürnberg, regensburg, Rosenheim, Weiden und würzburg unterstellt sind. Die Elsaß-lothringische Eisenbahn hat eine Generaldirektion in Straßburg und 7 Betreibsdirektionen in Mühlheim, Kolmar, Straßburg I, Straßburg II, Saargemünd, Metz und Luxemburg. Die Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn steht untert Leitung einer Generaldirektion in Schwerin, die Oldenburgische Staatsbahn unter einer Direktion in Oldenburg, die Oberhessische Staatsbahn unter einer Direktiion in Gießen, die Prußische Militärbahn unter einer Direktion in Berlin. Die Oberleitung der Preußischen Staatsbahn hat das Mministerium für öffentliche Arbeiten, dem 11 Eisenbahndirektionsbezirke (BErlin, Bromberg, Hannover, Frankfurt a. M., Magdeburg, Köln rechtsrhein,. Köln linksrhein., elberfeld, Breslau, Erfurt und Altona) mit 75 Betriebsämtern unterstellt sind. Am 1. April 1895 tritt eien Neuordnung in Kraft. Die Zahl der direktionen wird um 9 (Halle, Posen, Kattowitz, Königsbergg, Stettin, Kassel, Essen, Münster und Saarbrücken) vermehrt, und die Betriebsämter werden aufgehoben. An die Stelle der letztern treten Bau- und Verkehrsinspektionen, deren Zahl (aug. 1894) noch nicht veröffentlicht ist. Die Leitung der Sächsischen Staatsbahn liegt in den Händen einer generaldirektion in Dresden mit Betreibs-, Oberiinspektions- und Ingenieurbezirken in Dresden (2), Chemnitz, Zwickau und Leipzig(2). Die württembergische Staatsbahn leitet eine Generaldirektion in Stuttgart, die Main-Neckarbahn verwaltet eine Direktion in Darmstadt. Die altdamm-Kolberger Eisenbahn hat ihre Direktion in Stettin, Die Hessische Ludwigsbahn in Mainz, die Lübeck-Büchener eisenbahn in Lübeck, die Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn in Ddanzig, die Ostpreußische Südbahn in Königsberg in Ostpr., die Pfälzische Eisenbahn in Ludwigshafen, Die Stargard-Küstriner Eisenbahn in Soldin, die Werra-Eisenbahn in Meiningen.
XIV. Post- und Telegraphenverkehr.
Das Reichs-Post- und Telegraphengebier umfaßt sämtliche Staaten des Reichs mit Ausnahme von Bayern und Württemberg, die eigne Post- und Telegraphenverwaltungen besitzen, jedoch unter der Gesetzgebung des Reichs stehen. Die Zahl der Postanstalten betrug 1892[1]: 27623, im Gebiet der Reichspost 25092, in Bayern 1889 und in Württemberg 642.
Die Zahl der eingegangenen Briefsendungen betrug 1828,4 Mill., der eingegangenen Pakete ohne Wertangabe 119,8, der eingegangenen Briefe und Pakete mit Wertangabe 11,6 Mill. Die eingegangenen Briefe und Pakete mit Wertangabe repräsentieren einen Wert von 14494,4 Mill. Mk., die der eingengangenen Nachnahmesendungen von 124,2, der eingegangenen Postaufträge zur Einziehung von Geldbeträgen 646,6, der eingegangenen Postanweisungen 5309, der aufgegebenen Postanweisungen von 5284,5 Mill. Mk.
Die Zahl der Telegraphenanstalten betrug zum Schluß des Jahres 1892[1]: 18734; die Länge der Telegraphenlinien war 1892 im Reich 117872, die der Telegraphendrähte 418081 km. die Zahl der eingegangenen Telegramme betrug 26049436, der aufgegebenen 25997366. Die Nettoeinnahmen sind für das Reich im Etat 1893/94 auf 21290077 Mk. festgesetzt.
XV. Unterrichtswesen.
Das Reich bessaß im Frühjahr 1894: 20 Universitäten (Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen, Freiburg, gießen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Rostock, Straßburg, Tübingen, würzburg) 1 königl. theologische und philosophische