Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/0038

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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
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AG. Lauingen, P Gundelfingen, an der Brenz, 617 Ew., ev. Pfarrk., Schloß.
Bächlingen
Df., Württ., Jagstkr., OberA. Gerabronn, AG. u. P Langenburg, an der Jagst, 364 Ew., ev. Pfarrk.
Bachmann
Gut, Preuß., RB. Königsberg, Kr., AG. u. P Memel, 148 Ew. (A 15,3 Mk.)
Bachor
Gut, Preuß., RB. Marienwerder, Kr. und AG. Strasburg, P Bartnitzka, 66 Ew. (A 5,5 Mk.)
Bachorzew
Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Posen, Kr., AG. u. P Jarotschin, 295 Ew. (A 4,7 u. 8,6 Mk.)
Bachottek
Rttrg., Preuß., RB. Marienwerder, Kr. u. AG. Strasburg, P Pokrzydowo, 112 Ew. (A 4,7 Mk.)
Bachowitz
Df. u. Dom.-Vorw., Preuß., RB. Breslau, Kr. u. AG. Namslau, P Noldau, 304 Ew. (A 4,8 u. 14,9 Mk.)
Bachra
Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Merseburg, Kr. Eckartsberga, AG. und P Kölleda, 501 Ew., ev. Pfarrk. (A 33 u. 28 Mk.)
Bachrevier
Kol., Preuß., RB. Aachen, Kr. Schleiden, AG. Gemünd, P Mechernich, 103 Ew., Güterstation der Mechernicher Bergwerksbahn. (A 24,7 Mk.)
Bachwitz
Gut, Preuß., RB. u. Landkr. Bromberg, AG. Krone a. Brahe, P Bischofsthal, 140 Ew. (A 9,8 Mk.)
Bäck
Df., Preuß., RB. Potsdam, Kr. Westprignitz, AG. u. P Perleberg, 441 Ew. (A 19 Mk.)
Backede
Df., Preuß., RB. Hannover, Kr. Springe, AG. u. P Münder a. D., 575 Ew., ev. Pfarrk. (A 20,1 Mk.)
Backelde
Bauersch., Preuß., RB. Osnabrück, Kr. Grafsch. Bentheim, AG. Neuenhaus, P Nordhorn, 526 Ew. (A 16,9 Mk.)
Backemoor
Df., Preuß., RB. Aurich, Kr. u. AG. Leer, P Kollinghorst, 382 Ew., ev. Pfarrk. (A 18,1, W 28,7 Mk.)
Bäckermühle
Gut, Preuß., RB., Kr., AG. u. P Marienwerder, 68 Ew. (A 4,4, W 30 Mk.)
Backhaus
Weiler, Preuß., RB. Koblenz, Kr. Altenkirchen, AG. u. P Kirchen, 303 Ew. (A 19,2 Mk.)
Backleben
Df. und Gut, Preuß., RB. Merseburg, Kr. Eckartsberga, AG. u. P Kölleda, 345 Ew. (A 28,6 u. 36,8 Mk.)
Backnang
Oberamt, Württ., Neckarkr., an der Murr, 6767 (1861: 4201) Ew., davon 272 Kath. u. 20 Juden. P T E (Linien Waiblingen-Hessenthal und Bietigheim-B. der Württ. Staatsb.), Oberamt, Amtsgericht, ev. Pfarrk., ehem. Chorherrenstift mit schöner Stiftskirche auf einer Anhöhe in der Stadt, Lateinschule, wichtige Gerberei und Lederfabr., starke Schuhmacherei, Wollspinn., Strumpfstrickerei, gute Landwirtschaft, besuchte Viehmärkte.
Backum
(Middelbackum), Df., Preuß., RB. Osnabrück, Kr., AG. u. P Lingen, 333 Ew., ev. u. kath. Pfarrk. (A 13,1 Mk.)
Bacourt
Df., Elsaß-Lothr., Bezirk Lothringen, Kr. Château-Salins, Kant., AG. u. P Delme, 355 Ew., kath. Pfarrk.
Badbergen
Df., Preuß., RB. Osnabrück, Kr. Bersenbrück, AG. Quakenbrück, unweit der Haase, 270 Ew., P T E (Linie Oldenburg-Osnabrück der Oldenb. Eisenb.), ev. u. kath. Pfarrk., Fabr. für landwirtschaftl. Geräte. (A 32,3 Mk.)
Baddeckenstedt
Df., Preuß., RB. Hildesheim, Kr. Marienburg, AG. Bockenem, an der Innerste, 584 Ew., P T E (Linie Hildesheim-Grauhof der Preuß. Staatsb.), ev. Pfarrk., Zuckerfabr. Zur Rast. (A 31,2 Mk.)
Badeborn
Df., Anh., Kr. u. AG. Ballenstedt, P T, 1469 Ew., ev. Pfarrk., Obstbau, Viehzucht.
Badegast
s. Groß- u. Klein-Badegast.
Badegow
Gut, Mecklb.-Schwer., AG. Kriwitz, P Kladrum, 114 Ew.
Badekow
Allodialg., Mecklb.-Schwer., AG. u. P Boitzenburg, 78 Ew.
Badeleben
Df. und Gut, Preuß., RB. Magdeburg, Kr. Neuhaldensleben, AG. Hötensleben, P Völpke, 925 Ew., ev. Pfarrk. (A 40 u. 42 Mk.)
Bad Elmen
Solbad das., Kr. Kalbe, zur Stadt Salze (s. d.), 70 Ew., E an der Linie Güsten-Schönebeck der Preuß. Staatsb., Gradierwerk, Kinderheilanstalt.
Bad Elster
Df. (474 m), Sachs., Kreish. Zwickau, Amtsh. Ölsnitz, AG. Adorf, in waldreicher Gegend, an der Elster, 1188 Ew., P T E (Linie Reichenbach-Eger der Sächs. Staatsb.), ev. Pfarrk., wichtigster Badeort in Sachsen, Station für schwächliche Kinder; die Quellen, seit 1849 in Aufnahme, obwohl schon vor 1669 bekannt, enthalten bei einer Temperatur von 8-12° R. schwefelsaures und kohlensaures Natron, Eisen- und Kohlensäure, die Moritzquelle Koch- und Glaubersalz; Seidensamtweberei, Muschelwarenfabr.
Badem
Df., Preuß., RB. Trier, Kr. u. AG. Bitburg, P Dudeldorf, 576 Ew., kath. Pfarrk. (A 11 Mk.)
Bademeusel
s. Groß-Bademeusel.
Baden
Großherzogtum (15,081 qkm = 273,90 QM., 1,656,817 [1816: 1,005,899] Ew., davon 597,157 Evang, 1,028,472 Kath., 4520 Sektierer, 26,668 Juden ec.; 108 Ew. auf 1 qkm), umschließt den Hauptteil des Schwarzwaldes mit dem Feldberg (1494 m), einen großen Teil der Oberrheinischen Tiefebene, kleine Teile vom Jura im S., vom Odenwald im N. und vom Schwäbisch-Fränkischen Terrassenland im NO. Die Hauptflüsse sind der Rhein und Neckar, jener im S. meist auf der Grenze gegen die Schweiz und im W. auf der Grenze gegen Elsaß-Lothringen und die bayrische Pfalz Die wichtigsten Schwarzwaldflüsse sind die Wiese, Kinzig und Murg, die zum Rhein gehen, und die Donau, die am Rande des Gebirges aus der Brege und Brigach entsteht. Sonst berühren das badische Gebiet noch die Enz und der Main. Vom Bodensee gehört besonders der Überlinger See hierher, ebenso der Untersee. Der Boden ist außerhalb der höhern Gebirgsteile meist sehr fruchtbar, jedoch fehlen in der Tiefebene am Rhein auch sumpfige und sandige Striche nicht; in der Hügelregion am Schwarzwald ec. wird viel Weinbau, auf dem Lehmboden der Tiefebene, aber mehr im N., Hopfen- und Tabaksbau betrieben; an Obst ist B. reich, berühmt der Schwarzwald durch seine Waldungen. Von der Gesamtfläche entfallen auf Ackerland und Gärten 41,7 Proz., Weingärten 1,5, Wiesen 12,8, Weiden 2,3 und auf die Holzungen 37,5 Proz. Bergbau, Hütten- u. Salinenindustrie sind unbedeutend; 1892: 29,464 Ton. Kochsalz ec. Nach der Viehzählung von 1892 hatte B. 64,089 Pferde, 635,015 Stück Rindvieh, 98,369 Schafe, 390,761 Schweine und 102,547 Ziegen, nach der Gewerbezählung von 1882: 129,300 Hauptbetriebe mit 241,765 darin beschäftigten Personen; von den Personen kamen 18,099 auf die Metallverarbeitung, 14,708 auf die Fabrikation von Maschinen, Werkzeugen, Instrumenten und Apparaten, 23,729 auf die Textilindustrie, 18,642 auf die Industrie der Holz- u. Schnitzstoffe, 35,447 auf die Nahrungs- und Genußmittel, 42,036 auf die Bekleidung und Reinigung, 20,885 auf die Baugewerbe, 24,246 auf die Handelsgewerbe ec. Hervorragende Industriezweige für B. sind die Baumwollspinnerei und -Weberei im S., die Uhrenfabrikation und Strohflechterei im Schwarzwald. Die Verfassung datiert von 1818. Die Landesvertretung besteht aus zwei Kammern, die Erste von 31 Mitgliedern aus den Prinzen, den Häuptern der standesherrlichen Familien (7 Fürsten und 3 Grafen), dem katholischen Landesbischof (Erzbischof von Freiburg), einem protestantischen Prälaten (vom Großherzog auf Lebenszeit ernannt), 8 auf je 8 Jahre gewählten Abgeordneten des grundherrlichen Adels, 2 auf 4 Jahre gewählten Abgeordneten der Universitäten und 8 vom Großherzog auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern, die Zweite Kammer von 63 Mitgliedern aus 22 Abgeordneten der größern Städte und 41 des übrigen Landes; alle 2 Jahre scheidet die Hälfte der Abgeordneten behufs der Neuwahl aus. Dem Staatsministerium unmittelbar untergeordnet ist die Oberrechnungskammer. Es gibt 4 Ministerialdepartements: Ministerium des großherzoglichen Hauses und der Justiz, M. des Innern, Handelsministerium, M. der Finanzen. Für die innere Verwaltung bestehen 11 Kreise und 52 Amtsbezirke; jene sind: B., Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Offenburg, Villingen und Waldshut. Zur Aufsicht über die Amts- und Kreisverwaltung bestehen Landeskommissariate zu Freiburg, Karlsruhe, Konstanz und Mannheim, für die Justizverwaltung unter dem Oberlandesgericht zu Karlsruhe 7 Landgerichte zu Freiburg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Mosbach, Offenburg und Waldshut. An Bildungsanstalten bestehen 2 Universitäten, 14 Gymnasien, 2 Progymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Realprogymnasium, 6 Realschulen, 26 höhere Bürgerschulen, 4 Schullehrerseminare ec. Die Staatseinnahmen betrugen 1892: 53,843,785 Mk., davon aus der Domänenverwaltung 7,795,811, aus der Steuerverwaltung 24,883,706, aus der Zollverwaltung 2,127,701 Mk. ec. Die Ausgaben waren berechnet auf 56,901,677 Mk., davon Staatsministerium 14,342,782, Ministerium des Kultus, des Unterrichts und der Justiz 12,765,456, Ministerium des Innern 11,161,862, Finanzministerium 18,534,120 Mk. ec. Ein außerordentl. Budget für 1892/93 weist 2,069,871 Mk. in Einnahme, 11,535,445 Mk. in Ausgabe nach. Die Matrikularbeiträge beziffern sich 1892-93 auf 11,989,800 Mk. Die aus dem allgemeinen Staatsbudget ausgeschiedenen Spezialetats ergaben 1892 bei der Eisenbahnbetriebsverwaltung 59,819,245 Mk. Einnahme u. 46,223,415 Mk. Ausgabe, bei der Eisenbahnschuldentilgungskasse