Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/099

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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für Johan Hartman von Aachen angesteigert: welcher den Kaufschilling alsbald erlegt und um die Belehnung bittet; „dabei weiters angeben, weilen er die Pfenninge nit allemlings an sich selbst gehabt, sondern 150 Rthlr bei Wilhelmen Lützenkirchen Buchhändlern vffgenommen, als bäte er ihme consensum aggravandi zu verleihen". Johan Hartman, der 1629 belehnt worden, verkauft sein Haus 1640 den Ehe­leuten Heinrich Vogt von Niedercassel und Barbara von Essen: welche es aber nur drei Jahre lang besitzen. Es wird nämlich dem Buchhändler Lützenkirchen, der daran zuletzt 200 Rthlr nebst Zinsen zu fordern, gerichtlich zuer­kannt. Die Tochter desselben, Elisabeth Catharina Lützen­kirchen, bringt Haus und Marck hierauf an das Kloster zur St. Gertruden auf dem Neumarkt: von welchem es 1662 dem Herman Schmitt von Odendahl Zimmermann verkauft worden. Durch des Zimmermanns Tochter, Gertrud Schmitz, kommt das Haus an Cornelius Arnsberg: welche Eheleute es 1700 dem Fleischhauer Jacob Bergh verkaufen. Im J. 1758 erfährt man, dass die beiden Häuser des Meister Jacob Bergh wegen zu schwerer Last ad Distractionem gediehen, und dem meistbietenden Servatius Keller und dessen Gattin Maria Elisabeth Josepha Kufflisky [1] zugeschlagen worden. Ihre Tochter Helena Petronella Keller bringt dann die beiden, den Schlüssl und das vierte oder dritte Haus, an den Buch­binder und Buchhändler Johan Peter Wilhelm Dansart fils. Derselbe wird 1778 mit der Clausel belehnt, dass seiner Schwiegermutter zweiter Gatte, Johan Mathias Schon, lebens­länglich im Schlüssel wohnen solle. Nach Tod des „ver­schwenderischen" Buchbinders befinden sich Frau und Kinder in den drückendsten Verhältnissen, und ausser Stande, die Zinsen der auf beiden Häusern stehenden Capitalien abzu­führen. So ist denn 1793 das grössere Haus, der Schlüssel, zum öffentlichen Verkauf ausgestellt, und dem creditirenden Montaner Gymnasium für 700 Reichsthaler adjudicirt worden. Der Regens J. A. Görz verkauft es noch in selbigem Jahre der Familie Herckenrath.


  1. Frau Kellers stammt nicht aus Polen, sondern aus Cöln. Ihre Vorfahren schreiben sich Koufflicps.