Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/123

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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zustande, daß in allen wichtigen Fragen die Äbtissin nur in Übereinstimmung mit der neugewählten Priorin Elisabet von Ehingen und der ebenfalls neugewählten Kellerin (Verwalterin) Helene von Rüppurr, der Schwester Reinharts, Anordnungen treffen dürfe.“ In dem Entschuldigungsschreiben weist Reinhart den Vorwurf, den man ihm bei dem Kurfürsten gemacht habe, als habe er sich eigenmächtig eingemischt, nur um der Äbtissin zu schaden und sfeiner Schwester mehr Ansehen zu verschaffen, zurück. N. Archiv, Heidelberg 6, 27.

      1527 wird die Untere Mahlmühle im Altschweirer Tal von den Markgrafen von Baden den Edeln von Rüppurr verliehen; von diesen an das Jesuitenkollegium in Baden verpfändet und sodann von diesem afterlehensweise in Bestand gegeben.

      1577 machten die drei Brüder Philipp Jakob, Bat und Reinhard von Rüppurr eine Erbvereinigung wegen des Schlosses Rüppurr. – 1582 stirbt Philipp Jakob, 1587 Bat.

      1588 verpfändet Markgraf Philipp die Stauffenberger Gefälle, die der Markgrafschaft Baden anheimgefallen waren und die weiland Rudolf und Diebold, die Pfauen von Stauffenberg zu Lehen getragen hatten, an seinen Landschreiber und Rat David Hofmann. (24, 428).

      1596 verkaufen die Vormünder der Bat'schen Kinder, Karl von Remchingen und Caspar Melchior von Angelloch die eine Hälfte des Kammergutes von Rüppurr an den Markgrafen Ernst Friedrich von Baden und 1603 die andere Hälfte um 51 000 Gulden.

      1625 lebte Sebastian von Rüppurr, Sohn des Reinhard und der Rosine von Gültlingen; seine Gemahlin war Marie von Stein zu Reichenstein. Seine Kinder waren: Wolfgang Jakob; Anna Catharine, Gemahlin des Fr. Albrecht Thumb von Neuburg; Franziska, Gemahlin des Fauler von Randeck; Reinhard; Ernst Friedrich, Gemahl der Sofie, Tochter des Joh. Fr. von Tegernau und dessen Gemahlin Anna Horneck von Hornberg. Ernst Fr. wurde württemberg. Oberstleutnant und Ritterrat des Ritterkantons am Neckar, womit der reichsfreiherrliche Titel verbunden war; er stirbt 1658 zu Obermönsheim (Geschlechtsbeschreibung der Familie von Schilling, Karlsruhe 1807). In der schweren Zeit des 30jährigen Krieges ist er seinem Dorfe redlich beigestanden.

      Schon öfter vorher hatten die Bürger von Mönsheim mit Erlaubnis des Schloßinhabers Rüppur vor marschierenden Truppen und streifenden Partieen mit gut Glück Weib und Kind, auch Vieh und Habe in das untere Schloß geflüchtet. So hielten sie es auch 1645 beim Anzug der Franzosen, trotzdem der Rippur Ernst Friedrich zur Flucht nach Leonberg geraten hatte. Aus Unvorsichtigkeit hat ein Mann sein Futter an einen offenen Laden gelegt und auf des Schultheißen Gebot von der gefährlichen Stelle nicht weggetan, sodaß auf diese Weise von