Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/097

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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sich bequemen und die zwei Messen zu Rüppurr wie vor alters anhören wollten, dann werden die 12 Malter ohne Disput geliefert werden. – 1699 wird die Besoldung angegeben: Geld 60 fl, Korn 12 Malter, Dinkel 25 Malter, Gerste 6 Malter, Erbsen 4 Simri, vom Kloster Lichtental 1 Fuder Wein, vom Amtskeller in Durlach 5 Ohm; 1 Viertel Garten, 6 Morgen Wiesen, Nießung des Waidgangs wie ein Bürger; von Wolfartsweier ein Widdumgut, 25 Morgen groß, doch muß der Pfarrer dafür dem Flecken das Faselvieh stellen und halten. 1710 ist die Besoldung dieselbe, nur wird noch bemerkt: Für eine Hochzeitpredigt die Mahlzeit, für eine Kindtauf ein Stück Braten und ein Trunk Wein, für einen Leichensermon 30 Kr., für eine Leichenpredigt l fl. Vom Gütle in Wolfartsweier hat er jährlich 4 Malter Dinkel, 4 Malter Roggen, 4 Malter Gerste und 100 Bund Stroh. – 1718 wird die Besoldung alles in allem auf 247 fl berechnet. – 1727 schreibt die Äbtissin, es habe Markgraf Philipp 1525 in der Ettlinger Pfarreibestallung die Stiftung von 12 Malter Dinkel wegen wöchenlicher Lesung von zwei Messen in der Rüppurrer Kapelle bestätigt. Im Ettlinger Lagerbuch 1596 stehe diese Stiftung ganz deutlich, aber die Herren Jesuiten zu Ettlingen melden, es sei dies dunkel und das Lagerbuch sei zur Unzeit verfertigt worden. – 1746 ist die Geldbesoldung von 60 fl auf 20 fl gesunken. Das Pfarrwiddumgut auf Rüppurrer Gemarkung und nach Ettlingen zur Stiftungenverwaltung gehörig, besteht in 15 Morgen 2 Viertel Wiesen und trägt 14 Malter Korn und 4 fl Wiesenzins jährlich. Das Liebfrauenhöflein auf Rüppurrer Gemarkung, dem Stift gehörig, trägt 2 Malter Korn und 1 Malter Hafer. – 1754. Auszug aus den Akten: Woher bezieht der Pfarrer seine Besoldung? Ein Fuder Wein bekommt er vom Kloster Lichtental, so werden ihm auch die dazugeschriebenen 12 Malter Dinkel gebühren, die von altersher dem Pfarrer in Ettlingen wegen der zwei wöchentlich in Rüppurr gelesenen Messen vom Kloster gegeben werden. Aber die Jesuiten in Ettlingen beziehen diesen Dinkel vom Kloster seit undenklichen Jahren und wollen sogar auch das Fuder Wein an sich ziehen. Wie sind sie dazu gekommen? Weil im dreißigjährigen Krieg kein Pfarrer in Rüppurr und in Wolfartsweier den Gottesdienst halten konnte und deshalb auch keine Besoldung gefordert wurde, so war es den Jesuiten gar leicht, diese Früchte von dem Kloster Lichtental an sich zu ziehen und das Dorf Rüppurr als ihr Filial wie in alten Zeiten anzusehen.

      Als 1781 Wolfartsweier von Rüppurr getrennt wurde und nach Durlach kam, fiel auch das Einkommen des Widdumgutes dorthin; dadurch wurde die Besoldung hier sehr geschmälert, weshalb Pfarrer S. 1792 klagt: Es ist etwas ungewöhnliches und beinahe unerhörtes, daß ein Anfänger ohne sich ftrafwürdig vergangen zu haben,