Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/095
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einen tieferen und größeren Keller; er könne kaum seinen wenigen
Wein darin aufheben und die Frucht von Feld und Garten gar nicht.
Es wird bestätigt, daß es kaum Platz gibt für zwei Fuder Wein,
auch daß das Haus kaum noch länger als 5–10 Jahre halten werde.
1765 wird festgestellt, daß das Haus ganz baufällig ist und der
Pfarrer mit großer Gefahr und mit großem Schaden darin wohne.
1769 heißt es: Das Pfarrhaus droht täglich einzufallen. 1776 wird
etwas repariert. 1782 kommt in die Studierstube ein neuer Ofen
und einige Läden an den notwendigen Orten. 1797 sind zur Reparierung
des Getreidebodens 24 Stück Dielen erforderlich. 1800 wurde die
Scheuer durch Einquartierung wieder verdorben. Nach einer 1802 von
Gottsau aus unternommenen Visitation des Pfarrhauses stellte sich
heraus: Das Pfarrhaus war ein altes Bauernhaus. Beide Stockwerke
sind daher sehr niedrig und das Haus selbst steckt mit seinen Schwellen
im Boden und die Zimmer sind tiefer als die äußere Erde. Dieser Zustand
macht das Haus zu einem ungesunden Aufenthalt 1805. Das Pfarrhaus
ist so feucht und ungesund, daß Pfarrer Ludwig fünf Familienglieder
durch den Tod verloren hat. Es ist ein altes Bauernhaus
mit kleinem Keller. Der Neubau wird auf 5 187 fl veranschlagt;
aber 1810 ist noch alles beim alten. Der Referent kennt unter den
vielen Pfarrhäusern keines, das in Hinsicht auf Mangelhaftigkeit dem
in Rüppurr an die Seite gestellt werden könnte. 1811 kommt als
Antwort: Bei dem erschöpften Zustand der Staatskasse könne jetzt
an einen Neubau nicht gedacht werden. – 1812 protestiert die Gemeinde
unter Vogt F. gegen den von der Großh. Domäne bereits
gewählten Bestimmungsort des zu bauenden Pfarrhauses. Der neue