Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/083
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Kosten verursacht, die in den 7000 fl stecken. – Das Sequester
hat bis 1783 gedauert. Der Vergleich mit dem Kloster ist 1791
zustande gekommen, aus gnädigstem Wohlgefallen gegen das treue
Kloster Lichtental und aus Fürsorge für die Gemeinde Rüppurr. Die
Landesherrschaft übernimmt für alle Zukunft die Verbindlichkeiten
die Kirche Rüppurr, in eben dem Maße zu bauen und zu unterhalten,
wie solches bisher dem Gotteshaus Lichtental obgelegen. Gegen diese
llbernahme befreit das Gotteshaus Lichtental weitere 50 Morgen
des Rüppurrer Kammergutes von Abgabe des großen Zehnten und
hat somit nur noch 188 Morgen für großen Zehnten, die auf gemeinsame
Kosten umsteint und in Riß gelegt werden. s Die Prozeßkosten
der Gemeinde in Summa 433 fl 59 Kr. werden von der fürstlichen
Kasse übernommen. Die Gemeinde hat bei Reparaturen und Neubauten
die erforderlichen Hand- und Zugfronen ohnweigerlich zu
leisten. Was von der Gemeinde mit Dank anzuerkennen und zu unterschreiben
ist.
1788 ist das Kirchendach, wie bekannt, seit etlichen Jahren in üblem Stand; „wir stehen in Gefahr von der durch Regen und Schnee aufgelösten Decke erschlagen oder mit blutigen Köpfen davon gejagt zu werden”. Das gibt noch in demselben Jahr eine Rechnung über Ziegel und ihr Einstecken von 24 fl. – 1793 muß die Kirche schon wieder repariert werden. Da sie die ganze Woche geschlossen ist, verfault das Holz. – 1781 wird eine Orgel gekauft, die aber 1796 von französischem Militär gestohlen und zerschlagen wird. 1801, nach wieder hergestelltem Frieden wünscht die Gemeinde wieder eine zu bekommen. Orgelbauer Voit in Durlach würde die bisherige Bauschlotter Orgel verbessern und hierher bringen gegen 275 fl. Dies Geld würde aufgebracht werden durch 50 fl von Joh. Bekh hier und 100 fl von verschiedenen Bürgern; 22 fl hat das Kloster Lichtental zu leisten versprochen und die fehlenden 100 fl könnten aus dem Almosen genommen werden; wird aber abgelehnt. – 1850 wurde die Orgel ersetzt und repariert. – 1893 eine neue Orgel von Voit in Durlach geliefert, die sich jetzt noch in der alten Kirche befindet. – Eine Glocke wird endlich 1860 gekauft.
Da die 1772 gebaute Kirche am Ende des 25 Minuten langsgestreckten Dorfes stand und an Festtagen viel zu klein war und nur eine kleine Glocke hatte, mußte an Beseitigung dieser Mißstände gedacht werden. Bei dem kleinen Vermögen des Dorfes und seiner allmählig hereingetragenen geringen Kirchlichkeit mußte von Opfern seinerseits abgesehen werden. Als Ausweg konnte schließlich nur die Ablösung der ärarischen Baupflicht in Betracht kommen.
Die Ablösungsverhandlungen währten vom 30. Juni 1901 bis Dezember 1903. Die Ablösungssumme ertrug 200000 ℳ und die