Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/053
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sonst die Familie verhungern würde. Ehe die Familie hungert, wird
gestohlen. Aus Mißgunst wird oft nachgeboten. »Vater gib dir Mühe
etwas zu erhalten, wenn wir auch nicht viel gewinnen.« Kann er
aber den Bestand und Zins nicht auftreiben, dann wird Armut, Krankheit,
Unglück und alles mögliche vorgeschützt und Bittschreiben werden
gemacht. Dazu kommt der Krieg. Wenn eine Familie kaum für sich
zu leben hat und noch eine ganze Stube voll Soldaten bekommt,
das Malter Korn auf 20––22 fl steigt und das Brot vierfach teurer
ist als zuvor, dann kommt es so weit, daß das Häuslein und die
wenigen Viertel Acker verkauft werden und der Bettelstab ist da.”
1799 wird die obere Bruchwiese bestandsweise an die Gemeinde überlassen, 6 5Morgen 2 Viertel, ebenso wieder 1802. – 1800 wird berichtet, daß Rüppurr während der Kriege sehr stark mit Kriegsfuhren und Einquartierung mitgenommen worden sei, arm und außer Ruith der einzige Ort, der keine Gemeindeeinnahme habe, daß also alle Lasten auf den Ort fallen und von den Einwohnern getragen werden müssen. - 1801 werden den Pächtern des Guts 336 Malter Dinkel und 400 fl an Geld gnädigst erlassen. – 1805: Zur Verbesserung des Zustandes der Gemeindekasse dahier soll ein beständiger Bürgermeister – Rechner - angestellt werden. Die Gemeinde hat noch 435 fl Schulden. Vorschläge zur Verbesserung werden gemacht, aber abgelehnt. Doch soll ein Rechnungsbürgermeister auf 3 Jahre angestellt werden. Der Schultheiß bekommt 1806 statt 15 fl, 25. - 1806 wird ein neuer Gemeindebrunnen gebaut um 51 fl 50 Kr. Die Gemeindekasse soll davon 38 fl übernehmen, das andere die Bürger, die den Brunnen benützen – 1806 wünschen die Hiesigen, daß das ganze Kammergut unter sie verteilt würde, oder wenn dies nicht möglich, daß jeder Bürger 1 Morgen Acker und 1 Morgen Wiese bekäme zu einer billigen Taxe. 1806–14 überläßt S. K. Hoheit zur Verbesserung des Nahrungsstandes der hiesigen Einwohnerschaft folgende Güter bestandsweise: 63 Morgen 2 Viertel 5 Ruten Acker und 107 Morgen Wiesen. Acker und Wiesen müssen durch das Los verteilt werden. An Pachtzins hat die Gemeinde zu entrichten von den Äckern 8 fl å Morgen = 508 fl und von den Wiesen å 10 fl = 1120 fl. Zusammen 1628 fl. Von den Äckern muß der Zehnte an den Gutsherrn entrichtet werden. - 1807 vertauscht die Domäne 61 Morgen 75 Ruten Dammerstockwald an Beiertheim gegen die vor der Residenz gelegene Beiertheimer Nachtweide mit 36 Morgen 79 Ruten und verzichtet genannter Gemeinderat auf das bisher geübte Weidrecht auf der Reitelwiese, zu Gottesau gehörig. – 1807 wohnten vier Pächter auf dem Schloßgut, die 150 Stück Vieh halten. Auch wurde hier auf Veranlassung und mit Unterstützung des Großherzogs eine Tuchbleiche errichtet und eine Schäferei, ferner eine spanische