Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/029

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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daß wir uns fast nicht mehr zu erholen und auszubringen gewußt haben, so daß Ew. Gnaden sich gnädig erbarmt hat und ihnen fünf Morgen Wiesen nebst vier Morgen Acker eigentümlich gegeben und durch den gewesenen Forstmeister Ernst Jakob von Remchingen gnädig hat einräumen lassen. Von diesen 9 Morgen sollten wir von jedem Morgen 5 β Zins liefern, wie wir uns noch erinnern, aber diese 9 Morgen sind bei diesen schädlichen Kriegszeiten öde und wüst liegen blieben und wir haben sie seit 1634 gar nicht genießen können. Vor einem Jahr – 1645 – haben wir die 5 Morgen Wiesen wieder gesäubert und zum erstenmal genossen. In jener Zeit, als die äußerste Not uns getroffen hat, haben wir sie um 50 Gulden verkauft, davon haben wir gleich 30 Gulden an die Kontributionsmeister, die stark getrieben haben, geliefert, das übrige haben wir an das Rathaus, das einfallen wollte, verwendet.”

      1648, nach dem westfälischen Frieden, kamen die geflüchteten Untertanen wieder zum Vorschein. Es kam auch wieder ein Pfarrer und wurde ihm ein Bauernhaus unter den 13 Höfen, in der Nähe des Rathauses, als Interimswohnung zugewiesen und später angekauft, das noch lange als Pfarrhaus diente.

      1654 wird Rousselet de Hedival, Rat und Sekretär des Herzogs Franz von Lothringen, in dem Wald zwischen Wolfartsweier und Ettlingen samt seinem Diener meuchlings ermordet und in Wolfartsweier beerdigt. Ein ehemaliger Hauptmann, ein Baden-Durlacher, mit 6 Helfershelfern, hatten den Mord begangen und waren flüchtig geworden. (Fecht 680)

      Wie schwer die Gegend gelitten, geht aus der Beschreibung von 1679 hervor, da es bei der Aufzählung von Ettlinger Gütern oft heißt: liegt öd, oder sei unbebaut; obgleich seit Ende des Krieges bereits 30 Jahre verflossen waren.

      1663 stiftete Markgraf Wilhelm von Baden-Baden für die Ettlinger Jesuiten das Collegium. Jn dem Stiftungsbrief heißt es: „Wegen des gefährlichen Zustandes, in den die kath. Kirche und die Reinheit des römischen Glaubens in der Stadt Ettlingen und in deren Amt durch die langen Kriege geraten ist und wegen des großen Mangels an Weltpriestern, so daß in diesem ganzen großen Bezirke nur Ein Kuratpriester sich befindet, haben wir zur größeren Ehre Gottes und um schweres Unheil abzuwenden, den Generalvikar des Jesuitenordens zu Rom, um Erlaubnis gebeten, ein Jesuitenhaus 3. Ordnung in Ettlingen zu gründen, damit die dortigen verirrten Seelen zum wahren Weg zurückgebracht werden usw.” Sie erhielten unter anderem jährlich 200 Gulden aus dem Gutleuthaus daselbst, 150 fl aus dem städtischen Spital, das Patronatsrecht der Pfarrei