Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/152

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[151]
Nächste Seite>>>
[153]
Instructionsbuch fuer den Infanteristen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Inschrift: "Feldzug 1870 -- 1871 in Frankreich", welche die Frau Großherzogin von Sachsen dem Regimente ihres Durchlauchtigsten Gemahls verehrte.

      Für die Fahnenspitze ist noch hinzuzufügen, daß alle Fahnen, welche seit 1861 verliehen worden sind, die Namenszüge W.R. statt F.W.R. in ihrer Fahnenspitze führen, auf welcher nun auch seit 1871 das Eiserne Kreuz befestigt worden ist. Nur die Infanterie-Regimenter Nr. 91, 93, 94, 95 und 96 machen davon eben solche Ausnahme, wie die schon Seite 17 erwähnten Großherzoglich Mecklenburgischen Nr. 89 und 90. Sie führen entweder den Namenszug oder das Wappen ihres Landesherrn in der Fahnenspitze und auf diesem das Eiserne Kreuz.

      Die Seiten 10 -- 17 erwähnten silbernen Spangen, durch welche im Gefechte die beschädigten Fahnenstangen zusammen gehalten und mit dem Datum und Ort der Beschädigung versehen werden, haben sich nach dem letzten Kriege in Frankreich in der Armee so vermehrt, daß das Verzeichniß derselben hier zu lang ausfallen würde.

      Zu Seite 54. Armee-Abtheilungen giebt es nicht mehr, und sind an ihrer Stelle Armee-Inspectionen getreten, von denen die 1ste das I., V. und VI. Armee-Corps unter dem General-Feld-Marschall Kronprinzen von Sachsen, das 2te das IV., VII. und IX. unter dem General der Infanterie Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, die 3te das VII., XIV. und XV. unter dem General-Feld-Marschall Prinzen Friedrich Carl von Preußen, welcher letzteren Inspection auch das I. und II. Königlich Baierische Armee-Corps zugetheilt ist. Daraus geht hervor, daß es auch mit der Zahl der Armee-Corps jetzt auch eine anderes Bewandniß hat. Zu den eilf Armee-Corps auf Seite 55 und 56 ist auch ein XII. (Königlich Sächsisches), ein XIII. (Königlich Württembergisches), ein XIV.(Großherzoglich Badisches mit den Preußischen Regimentern 17 und 22) und ein XV. mit den Regimentern Nr. 25, 42, 45, 47, 60 und 92 hinzugekommen. Daher ist auch das auf Seite 56 befindliche Verzeichniß der nicht bei ihren Armee-Corps stehenden Regimentern nicht mehr richtig, und ist überhaupt die Eintheilung der Infanterie-Regimenter bei den Armee-Corps seit 1870 eine vielfach andere geworden. Da aber noch mehrere Infanterie-Regimenter, z. B. Nr. 92, 97, 98 und 99, erst errichtet werden sollen, so wird diejenige Auflage des Instructions-Buches, welche nach Errichtung dieser Regimenter erscheint, das vollständige Verzeichniß derselben enthalten.

      Zu Seite 143.

Die Kriegsdenkmünze für 1870 -- 1871.

      Für den Krieg gegen Fankreich stiftete Se. Majestät, der am 18. Januar 1871 zum Deutschen Kaiser gewordenen König Wilhelm, an 20. Mai 1871 die Kriegsdenkmünze für alle diejenigen Offiziere, Militairärzte, Beamte und Mannschaften der Deutschen Armee, welche während des Feldzuges an einem Gefechte oder einer Belagerung Theil genommen, oder welche zu kriegerischen Zwecken vor dem 2. März 1871 die Grenze Frankreichs überschritten hatten. Sie besteht bei Combattanten aus Bronce erobereter Französischer Geschütze, bei Nicht-Combattanten aus Stahl und zeigt auf der Vorderseite den Kaiserlichen Namenszug mit der Krone, darunter für Combattanten die Inschrift: "Dem siegreichen Heere", bei Nicht-Combattanten die Inschrift: "Für Pflichttreue im Kriege", bei beiden von der Devise "Gott war mit uns, Ihm sei die Ehre!" umgeben. Auf der Rückseite zeigt sich ein Kreuz mit Strahlen zwischen vier Armen und auf dessen Mittelschilde bei Comattanten ein Lorbeerkranz, bei Nicht-Combattanten ein Eichenkranz, welche die Jahreszahlen "1870 und 1871" einschließen. Sie wird auf der linken Brust und zwar von Combattanten und Militairärzten an einem schwarzen, weißgeränderten Bande getragen, welches in der Mitte mit einem rothen Streifen durchzogen ist, von Nicht-Combattanten aber an einem weißen,