Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/105

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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loslassen und den Körper sofort während des Herunterfallens mit gebeugten Armen wieder auffangen; die Arme müssen deshalb gebeugt bleiben, damit sie beim Erfassen der Taue leicht nachgeben können.

      5. Stuzhang:

a) in Hockstellung, -- die Fersen bleiben geschlossen --
b) gestreckt.

      Wer schon an den Tauen geturnt hat, der weiß, daß die Hände sich dabei fest in die Windungen des Taues einfangen müssen; besonders ist hierauf bei den Uebungen zu achten, wo sich der Kopf, wie beim Sturzhang, unten befindet. Die Hände müssen hierbei nicht allein die Last des Körpers tragen, sondern denselben auch in der richtigen Lage erhalten, damit er nicht vorwärts oder rückwärts fällt. Den gestreckten Stuzhang übt man deshalb anfänglich so, daß sich der Körpter aus der Hockstellung unter gleichzeitigem Anlegen der Beine an die Taue streckt; später sind die Beinee gleich senkrecht nach oben zu strecken, so daß also die Fersen während der ganzen Uebung geschlossen bleiben.

      6. Umschwung, Umzug, -- ähnlich wie der Durchzug am Querbaum. Der Uebende hat indeß den Vortheil, daß er den Absprung aus Stand zum Umschwung des Körpers benutzen kann. Der Umzug wird anfänglich aus Klemmhang, später aus Langhang langsam ausgeführt; bleiben hierbei die Beine ganz gestreckt, so werden die betreffenden Muskeln noch mehr angespannt. Aus dem Umzughang wird entweder abgesprungen oder durch langsames Zurückziehen wiederum der Langhang eingenommen.

Uebungen am Einzeltau.

      1. Langhang. -- Eine Hand hat dicht über der anderen das Tau erfaßt, der Körper hängt gerade und gestreckt herunter.

      2. Klimmziehen.

      3. Klimmhang. -- Von der ersten Turnklasse ist auch der Klimmhang an einem Arm zu üben; das Wechselarmstrecken am Paartau ist hierzu eine gute Vorübung.

      4. Klimmen wechselseitig hinauf und herab.

      5. Hinauf- und Herabklettern -- bildet eben so sehr die Armbeuger und Bauchmuskeln, wie die Bein- und Rückenstrecker durch, und weil sich bei diesem Emporarbeiten des ganze Körper betheiligt, so wird man sich auch allenthalben des Kletterns bedienen, wenn man sich an einem Tau oder sonst einem Gegenstand in die Höhe arbeiten will.

      Als Vorübung wird zunächst der Kletterhang im Langhang geübt. Das Tau wird mit aufwärtsgestreckten Armen erfaßt, die Beine hocken mit auswärtsgestellten Knieen derartig an, daß das Tau auf dem rechten Fußgelenk zu liegen kommt, und drückt nun des linke Unterschenkel mit der sogenannten Achillessehne fest auf dasselbe.

      Ist man im Stande das Tau so mit den Beinen festzuhalten, so geht man dadurch in den Kettenhang im Klemmhang über, daß man den Körper durch Beugen der Arme und Strecken der Beine emporhebt.

      Beim Klettern selbst greifen nun die Hände aus dem Kurzhang weiter aufwärts in den Langhang, die Beine beugen sich, erfassen das Tau und gestatten so wiederum das Emporheben des Körpers und Weitergreifen der Hände. Allmälig muß man den Uebenden dahinbringen, die Beine so hoch wie möglich emporzubeugen, um recht große Kletterstöße zu machen.

      Die Uebungen im Klettern und Klimmen an einem wie an beiden Tauen sind später auch im Exerzieranzuge mit umgehängtem Gewehr zu üben, damit der Mann immer, wo es sich nur machen läßt, die praktische Verwerthung der Uebungen erkennt. Versuchsweise kann man selbst Kletter-Uebungen mit gepacktem Tornister,