Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/096

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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      Beim Spreizaufsitzen mit Lüften der gleichseitigen Hand bleiben die Schultern in der ursprünglichen Front, und macht die gleichseitige Hand dem hinüberzuschwingenden Bein Platz, um sofort wieder die Stützstellung einzunehmen. Zum Zurückführen des gestreckten Beines muß ein leichter Schwung von der entgegengesetzten Seite her genommen werden.

      7. Sitzwechsel aus Reitsitz. -- Das eine Bein wird zum einfachen Sitzwechsel leicht über den Baum in den Halbquersitz auf der anderen Seite und dann wieder in den Reitsitz zurückgeschwungen. Beim doppelten Sitzwechsel schwingen beide Beine aus dem Halbquersitz rechts (links) in denselben Sitz auf der anderen Seite des Baumes. Haup{t}regel ist dabei, daß man sich mit beiden Gesäßtheilen dreist nach hinten über und fest hinsetzt. Auch kann man aus einem Halbquersitz in den Anderen durch Frontveränderung (Kehrtmachen) übergehen.

      8. Wuchten aus Stütz und Abschnellen. -- Die im Hüft-Gelenk etwas nach vorn gebeugten Beine federn durch kräftiges Strecken des Körpers vom Baum ab und fallen wiederum von selbst in den Stützhang zurück. Zum Abschnellen stoßen die unmerklich gebeugten Arme während des Zurückwuchtens den Körper kräftig nach hinten, wo der Niedersprung in den freien Stand erfolgt.

      9. Herabsenken aus Stütz in den Langhang und Heraufziehen und Stemmen aus diesem in jenen, -- eine vortreffliche Uebung für jeden Soldaten. Wo es darauf ankommt, eine hohe Wand oder Mauer zu erklimmen, oder sich auf einen Balken oder Ast hinaufzuarbeiten, kommen hauptsächlich die Beuger und Strecker des Armes zur Geltung, und durch beide Muskelgruppen wird dieses Herabsenken und Emporheben ausgeführt. Will man die Armkräfte des Mannes prüfen, so braucht man sich nur diese Uebung , zu der schon eine tüchtige Durchbildung des Körpers gehört, vormachen zu lassen. Der Uebende befindet ich im Stütz auf dem in Sprungreichhöhe liegenden Baume, geht in den Knickstütz, biegt erst den einen Arm, dann den anderen in den Kurzhang und läßt sich ruhig in den Langhang unter gleichzeitigem Aufbiegen eiens Armes in den Knickstütz und streckt sich nach Aufbiegen des anderen Armes in den Stütz empor. Später ist das Herabsenken und Emporheben auch gleicharmig zu machen; bei letzterem liegt eine wesentliche Hülfe darin, daß man dien Hände recht weit über den Querbaum legt.

      10. Fernere Uebungen zur Durchbildung der Streckmuskeln sind:

a) Uebergang aus Knickstütz auf dem rechten Arm in Knickstütz auf dem linken und umgekehrt, und ist dies bei Knickstütz vorlings und rücklings zu üben,
b) Fortvolte aus Knickstütz,
c) Wage auf einem und beiden Armen aus Stütz,
d) Wage rückwärts aus dem Durchzughang, oder, was indeß nur von wenigen erreicht werden kann,
e) Wage vorwärts aus Langhang,

      Auch muß noch erwähnt werden, daß sich auf dem Querbaum

      11. Balancir-Uebungen ausführen lassen, z. B.: Aufrichten aus dem Reitsitz und einfacher Gang.

Auf- und Abschwünge

      1. Knieaufschwung; Knieabschwung. -- Aus dem Querliegehang wird des gestreckte Bein mit kräftigem Schwunge so weit zurückgeführt, daß der heirdurch aufwärts und vorwärts gehobene Oberkörper durch den gleichzeitigen Zug und druck der Arme auf den Oberschenkel des gebeugten Beines zu sitzen kommt. Der Abschwung erfolgt entweder mit Uebergehen in den lngsliegehang oder mit Durchstrecken des Sitzschenkels. Hatte man den Querliegehang direct aus Aufgriff eingenommen, so geht man nach dem Knieaufschwung durch Strecken und