Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/095

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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Instructionsbuch fuer den Infanteristen.djvu
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      3. Beinheben seitwärts aus dem Stütz. -- Das eine Bein wird, wie bei der entsprechenden Frei-Uebung, langsam seitwärts gehoben und nach einigem Verweilen wieder gesenkt. der übrige Körper bleibt gestreckt und hängt seiner Schwere nach, wie es die Figur auf der vorigen Seite zeigt, zwischen den stützenden Armen gerade herunter. Unmittelbar an diese Beinheben schließt sich das Einnehmen des Seitsitzes durch Vorschweben an. Das gehobene Bein wird, ohne die Front zu verändern, über den Baum gehoben, im Knie- und Fuß-Gelenk gebeugt und niedergesetzt(Seitsitz auf einem Schenkel). Die entsprechende Hand greift über diesen Schenkel um Schulterbreite fort, die andere wird dicht an denselben herangestellt und nun das andere gestreckte Bein ebenfalls ruhig gehoben, über den Querbaum geführt, zum Seitsitz gebeugt und niedergesetzt, worauf die Hände wiederum zu beiden Seiten des Körpers den Baum erfassen.

      Den Seitsitz kann man auch aus Stütz durch Rechts- (Links-) Drehen oder direct aus Stand vorlings resp. rücklings einnehmen.

      4. Schlußsprung in den Stütz mit halber Spreize -- hat eine entschiedenere Wirkung auf die freie Beweglichkeit im Hüft-Gelenk, als die entsprechende Frei-Uebung, weil das sehr lebhafte Beinheben und Senken in Verbindung mit dem Sprung in den stütz und sofortigem Niedersprung ausgeführt wird.

      5. Schlußsprung in den Stütz:

a) mit Gesäßheben,
b) mit ganzer Spreize,
c) mit Anhocken.

Datei:BaumÜbung II

      Diese Uebungen werden sowohl aus Stand, wie mit Anlauf ausgeführt, letzterer darf indeß nicht mit langen Schritten gemacht werden; lange Anlaufschritte gebraucht man da, wo man weit springen will. Bei den Stützsprüngen will man sich hauptsächlich kräftig in die Höhe schnellen; dazu ist ein leichtes, federartiges Angehen am besten. Da ferner bei diesen Uebungen das Gesäß so hoch gehoben wird, daß der Oberkörper fast wagerecht liegt, so ist es vortheilhaft, das Gesäßheben aus Stütz als Vorübung zu üben, wobei hauptsächlich die Bauch-Muskeln in Thätigkeit kommen. Der Anfänger wird es freilich nicht weiter ausführen können, als es die nebenstehende Figur zeigt; der geübtere wird aber auch aus Stütz das Gesäß bis zur Schulterhöhe heben.

      6. Spreitzaufsitzen mit festen Händen(Reitsitz) -- anfänglich in 3 Temp zu üben:

a) Beinheben,
b) Hinüberführen dessellben unter gleichzeitiger Drehung der Schultern in die Querlage zum Baum,
c) langsames Niedersetzen und Loslassen der Hände.

      In diesem Reitsitz übt man unter Mitwirkung der aufzustützenden Arme das Fortrücken nach vorwärts, rückwärts, und nach dem Emporheben in den Querstütz den Handgang ebenfalls nach vor- und rückwärts. Das Zurückgehen aus dem Reitsitz in Stütz wird umgekehrt ausgeführt.

      Ganz ähnlich ist das Vor- und Zurückschweben des gestreckten Beines rechts (links); der Körper setzt sich nur hierbei nicht in den Reitsitz nieder, sondern bleibt im Querstütz aus dem er wiederum in den Stütz vorlings ruhig zurückgeht.