Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/033

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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Soldat ist,stets seine Schuldigkeit und im besonderen Falle etwas Mehr als seine Schuldigkeit thut, so wollen wir und vor allen Dingen einmal die Auszeichnungen etwas näher ansehen, welche er erhalten kann, und die er , durch Erfüllung bestimmter Bedingungen erhalten muß.

      Da stehen die Schützen-Abzeichen oder Abzeichen für die besten Schützen obenan; denn die kann jeder Infanterist erreichen, wenn er sich Mühe giebt, nebenbei allerdings aber auch ein wenig Glück und nicht allein einen, sondern recht viele Treffer hat.

Datei:Schützen-Abzeichen

      Sie bestehen in schmalen weißen BAndborten mit einem schwarzen Mittelstreifen, welche bei den schwedischen oder Garde-Aufschlägen des Aermels oberhalb derselben und bei den Brandenburgischen Aufschlägen für Linie und Landwehr auf der Aermelplatte, von den Knöpffen derselben ausgehend getragen werden. Nach beendeter Schießübung werden sie entweder einfach - jedes Jahr Eine -- oder doppelt oder dreifach an die 12 besten Schützen der ersten Schießklasse einer Compagnie ausgeteilt, wenn sie die vorgeschriebenen Uebungen mit 60 oder weniger Patronen durchgemacht haben. Hat ein Soldat einmal diese Schützen-Abzeichen verliehen erhalten, so besitzt er das Recht, sie auch bei senem Uebertritt zur Landwehr oder in die Gendarmerie auf seiner Uniform beizubehalten. Bei dne Brandenburgischen Aufschlägen der Linien-Infanterie wird die erste Auszeichnung an dem untersten Pattenknopfe und die dritte an dem obersten befestigt. Bei viermaliger Auszeichnung wird eine etwas breitere Borte verliehen und diese da angebracht, wo die erste schmalere saß, also am untersten Knopfe, wogegen die 2te und 3te schmale Borte fortfallen. Bei der 5ten, 6ten und 7ten Auszeichnung kommen wieder eine bis drei schmale Borten zu er einen breiteren; bei der 8ten zwei breite Borten; bei der 9ten, 10ten und 11ten wieder eine bis drei schmale Borten zu den beiden breiten und bei der 12ten drei breite Borten. Bei der Landwehr können diese Schützen-Abzeichen nicht erworben, wohl aber getragen werden, wenn sie während des Dienstes im stehenden Heere erworben worden sind. Da diese Auszeichnung an Mannschaften der zweiten und dritten Schießklasse nicht verliehen wird, so sieht man sofort, daß der damit Geschmückte nicht allein zur ersten Schießklasse, sondern in dieser auch zu den besten Schützen gehört. Wenn der Feind nicht so lange wartet, bis man so weit an ihn heran ist, damit er sich persönlich von der Anwesenheit dieser Schützen-Abzeichen überzeugen kann, so ist denn einem guten Schützen Gelegenheit gegeben, ihm die Ueberzeugung von der geschehenen Verleihung auch auf bedeutende Entfernung fühlbar beizubringen.

      Die zweite Auszeichnung, welche derSoldat erhalten muß, wenn er vorwurfsfrei gedient hat, ist die Landwehr-Dienstauszeichnung 2ter Klasse, denn der von dem Hochseligen Könige Friedrich Wilhelm IV. am 16 Januar 1842 erlassene Befehl sagt,

Datei:Landwehrdienstauszeichnung

daß jeder Unteroffizier und Wehrmann Anspruch auf dieselbe hat, welcher nach Ableistung der gesetzlichen Dienstpflicht im stehenden Heere, in beiden Aufgeboten der Landwehr die ihm obliegenden Pflichten vorwurfsfrei erfüllt hat. Sie besteht in einer eisernen Schnalle von derselben Form wie die Dienstauszeichnung, durch welche ein kornblunenblaues Band gezogen, auf