Herforder Chronik (1910)/304

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Herforder Chronik (1910)
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gehöret worden, Gott wolle sie forttan für solcher großen Straffe gnedig bewahren, unsere Hertzen rühren, daß wirs erkennen vnd hertzliche Buße thun mögen, man hatt niemahls erfahren können woher diese große erschreckliche Brunst entstanden oder verursachet, sonst sein ober die 300 Heußer an Feuerstetten darin andre gebeude nicht mit gerechnet eingeeschert worden.“

Herforder Chronik 1910 304 Muenze 1638.jpg

Nach der Erzählung von dem großen Brandunglück macht unser Chronist bis zum Jahre 1643 wieder eine Pause, die es auszufüllen gilt.

1639 im November rückten einmal wieder die Schweden, dieses Mal unter General Königsmarck, in Westfalen ein. Am 6. dieses Monats nachmittags 2 Uhr, so erzählt Storch nach einem angeblich zuverlässigen Manuskript, erschienen auf Stiftberg etliche Reiter, denen in der folgenden Nacht der schwedische Oberst Königsmarck mit einigen Regimentern folgte. Sie hatten nicht übel Lust, sich zu Herren der Stadt zu machen, fanden sie jedoch von einer Heeresabteilung des Herzogs Georg von Lüneburg besetzt. Zu Feindseligkeiten kam es indessen nicht, aber Königsmarck begehrte 300 000 Pfund Brot für die Mannschaften „und etwas vor (für) des Obersten und des Commiss. Küche“. Es gelang den Bemühungen Georgs, diese Forderung auf die Hälfte herunterzuhandeln und die Schweden zum Abzug nach der Bielefelder Gegend zu bewegen. Da die Forderung der Schweden nur halb erfüllt worden war, so versah man sich von ihnen nichts Gutes und „dem Magistrat war bey dem allen sehr bange, daß die Stadt etwa mögte mit Feuer-Kugeln begrüsset werden“; man traf eiligst alle Vorkehrungen gegen eine solche Beschießung.


Herford im Streite mit Kurbrandenburg.

Der Krieg zog sich zwar in dieser Zeit aus unseren Gegenden fort, dennoch blieb Herford von den Kriegslasten bis zum Ende des Krieges nicht verschont. Bis 1647 hatte sie Kontributionen für die kriegführenden Heere aufzubringen; für die Kaiserlichen waren monatlich 500 Tl., und gleichzeitig für die Schweden 3-400 Tl. an die von den Parteien eingesetzten Kommissare zu