Gut Eversburg

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Info

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Osnabrück > Eversburg > Gut Eversburg

Einleitung

Die Eversburg lag etwa einen Kilometer süd-westlich des Piesberges etwas jenseits der Hase im heutigen, nach ihr benannten Stadtteil Eversburg. Heute zeugt noch eine alte Kapelle, eine Gaststätte, und die Petrus-Allee samt Petrusdenkmal von ihrer Existenz. Auch die heute noch von der langen Tradition des Siedlungsplatzes zeugende Tausendjährige Eiche, die sich bis zum Abriss des neuen Everskotten im Jahre 1971 noch auf dessen Grund befand, dürften selbst die frühesten Bewohner der Eversburg bereits gekannt haben. Heute stehen jedenfalls die meisten der 1840 abgerissenen Gebäude der Eversburg nicht mehr.

Geschichte

Hochmittelalter - Der Meierhof Eversfelde

Der Name des Hofes Meierhofes Eversfelde taucht erstmals um 1180 in einem Register des Dompropstes Lentfried auf. Danach hatte Eversvelde dem Dompropst drei Wochen zu dienen und 15 Malter Hafer, drei Weinschillinge und drei Unzen Eier abzugeben: "Eversfelde tribus septimanis serviet. XV moltia avenae, tres solidos ad vinum, ovorum tres uncias".

Wohl aufgrund der am 26. April 1220 erlassenen Confoederatio cum principibus ecclesiasticis, die Kaiser Friedrich II., dem Enkel Barbarossas, die Vereinigung seines Nord- und Südreiches ermöglichte, erlaubte der Papst 1221 den Bischöfen der Kölner Erzdiözese die Inpfandnahme der Kirchenvogteien. Dies führte auch in Osnabrück dazu, dass das Domkapitel Vogteien zurückkaufte, um alle Regalien zu erhalten. Konkret geschah dies im Jahre 1223, als Bischof Adolf von Osnabrück beurkundet, dass der Edelherr Hermann von Blankena mehrere Höfe dem Domkapitel, darunter Eversfelde, aber auch Wallenhorst (siehe Meyer zu Wallenhorst und den Horneschen Hof (siehe Hörnschemeyer (Hof)) für 101 Mark verkauft und aufgelassen hat.[1] In den Folgejahren verkaufte der Osnabrücker Bischof Konrad II. von Ritberg zur Finanzierung verschiedener Fehden einen größeren Teil Land der Felder, die Eversfeld genannt werden (aber nicht den Hof Eversfeld), an verschiedene Bürger der schnell wachsenden Stadt Osnabrück.

Spätmittelalter - Ausbau zur Eversburg zum Schutz vor Tecklenburg

Grenzverlauf zwischen Osnabrück und Tecklenburg - mit der Eversburg, 1778

Die Ausweitung des Hofes Eversfelde zu einer wehrhafteren Anlage - der Eversburg - geschah wohl im 14. Jahrhundert. Ende des 14. Jahrhunderts hatte der Osnabrücker Bischof Dietrich von Horne gegen den Grafen Otto von Tecklenburg erhebliche Kämpfe auszutragen, denn dieser war eine zunehmende Bedrohung für die Stadt Osnabrück geworden, da er der Herr fast aller umliegenden Burgen geworden war. Somit wurde um 1300 begonnen eine Landwehr im Nordwesten Osnabrücks als Grenze zur Grafschaft Tecklenburg anzulegen.[2] Dieser Grenzverlauf, ist auch noch in fast unveränderter Form auf der Karte aus dem Jahre 1778 dargestellt; sie zeigt auch den Verlauf der Landwehr.[3] Im heutigen Stadtteil Eversburg verläuft die Landwehrstraße auf dieser alten Landwehr.

Beim Barenteich befindet sich ein Durchgang durch die Landwehr. Den zugehörigen Hof kaufte die Stadt im Jahre 1353 von der Familie von Bar, um eine bessere Kontrolle über die Grenze zu erhalten. An derartigen Durchlässen befand sich typischerweise ein Schlagbaum und ein entsprechenden Wächter, der in einem Haus neben dem Schlagbaum wohnte.[4]

In einer Stadtrechnung von 1383 werden die Aufwendungen aufgeführt, die dem Wächter der Landwehr „probe Eversborgh“ (=vor der Eversburg) zuflossen. In diesem Dokument wird erstmals der Name Eversburg dokumentiert, so dass anzunehmen ist, dass das Domkapitel zu dieser Zeit den Hof Eversfelde bereits zu einer Burg ausgebaut hatte. Die Nutzung der Eversburg war dem Dompropst des Osnabrücker Domkapitels vorbehalten.

Dem Bischof war es gelungen, die Burgen nacheinander wieder zurückzugewinnen und so baute er im Jahre 1399 die vorhandene Landwehr bei der Eversburg nach Pye und Hollage aus, um die Bewohner des Gebiets nördlich vor den Stadttoren zu schützen. Zuvor war bereits 1397 in Dörnte, einer Bauerschaft in Hollage, ein Wachturm errichtet worden, der später zur Dörenburg ausgeweitet wurde.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

  • 1562: Instandsetzung der Eversburg durch Domherr von Ledebur
  • 1626: Während des 30jährigen Krieges wird die Eversburg vom kaiserlichen Kriegsvolk ausgeplündert.
  • 1633: Die Wirtschaftsgebäude der Eversburg werden von den Schweden in Brand gesteckt.
  • 1688: Bau des dreiflügeligen Herrenhauses an der Eversburg
  • 1701: Bau der Kapelle an der Eversburg

Burgkapelle Maria Trost Eversburg, 2018

Aufklärung

  • 1750: Glanzzeit der Eversburg unter dem Dompropst Ferdinand von Kerssenbrock. Die Gaststätte "Zur alten Eversburg" war damals Wirtschaftsgebäude des Wasserschlosses.

Fotos

Moderne

  • 1802: Die Eversburg fiel von den Dompröpsten an den Staat.
  • 1840: Abriss der meisten Gebäude der Eversburg wegen Baufälligkeit

Die Eversburg auf verschiedenen Historischen Karten

Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl der historischen Karten, die Die Eversburg zeigen. Sie befinden sich weitgehend im Niedersächsichen Landesarchiv Osnabrück (NLA OS) und sind als Digitalisate bei Arcinsys verfügbar, sowie um Digitalisate der David Rumsey Map Collection.

Historische Karte Zeitraum Bezeichnung der Karte Archivalie Kommentar
1635-50 Fürstbistum Osnabrück: Osnabrugensis episcopatus. Auctore Joanne Gigante. NLA OS, K, 104 Nr. 3 H in Farbe

NLA OS, K, 104 Nr. 2 H in schwarz/weiss

Hier wird die Eversburg Euesburg genannt.
Karte des Guts Eversburg, 1808 1808 Karte des Guts Eversburg NLA OS K Akz. 2006/031 Nr. 85 H Die Karte aus dem Jahre 1808 zeigt das Gut Eversburg mit den dazugehörigen Ländereien, wie dem Everskotten
1813 Topographisch-militairische Charte von Teutschland von Friedrich Wilhelm Streit von 1813: Sect. 45. Theil von Frankreich = Partie de l'Empire Francaise Digitalisat bei David Rumsey Auf der französischen Karte sind die Eversburg und zugehörige Hofgebäude eingezeichnet.
Domanialgut Eversburg, 1840 1840 Karte über die Einteilung der verschiedenen Schläge auf dem Domanialgut Eversburg". Mitte 19. Jh. Mit Bezifferung, Flurnamen. NLA OS K 62 b West Nr. 14 H 2 Blätter: Bl. 1 = Gutslage und Gutsland vom Landwehrbach bis zum Dränkelesch (Schießstände)., Bl. 2 = Um die Petrusallee
Karte um das Viehaus der Eversburg, ca. 1890 1890 Grundstücke (z.T. mit Besitzernamen) um das domänenfiskalische Viehaus in Eversburg. ca. 1890, Kartenblatt 1, nördlich der Eisenbahn Rheine-Osnabrück, an der heutigen Straße Die Eversburg. NLA OS K 62 b West Nr. 49 H Grundstücke um das Viehaus der Eversburg, nach deren Abriss

Bewohner

Das Kopfschatzregister des Gogerichts Osnabrück aus dem Jahre 1601[5] nennt einen Hüsselten Berendt vom Markkotten Ruevride, mit dem Hinweis ist thor Eversborch.

Zitierte Literatur

  1. Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2., Urkunde 171, S: 126f. Digitalisat bei Archive.org
  2. vom Bruch, Rudolf: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, Verlag der Buchhandlung H. Th. Wenner, Osnabrück, 2004.
  3. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg. Digitalisat bei Arcinsys, NLA OS K 103 Nr. 4 H Bl. 3.
  4. Folkert Klaaßen, Bernd Thober (2004): Chronik Eversburg, Rasch Verlag, Bramsche.
  5. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Kopfschatzregister des Gogerichts Osnabrück (mit Vornamen der besteuerten Familienmitglieder ab 12 Jahren und des Gesindes) 1601, NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Blatt 62, Aufnahme 63

Literatur

  • Albers (1930): Die Eversburg im Wandel der Zeiten: Ein Beitrag zur Heimatkunde. Selbstverlag der katholischen Pfarrgemeinde Eversburg. Buchdruckerei Fr. Obermeyer, Osnabrück.
  • vom Bruch, Rudolf: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, Verlag der Buchhandlung H. Th. Wenner, Osnabrück, 2004.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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