Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz)/16
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Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz) | |
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Besuche den Entschluß gefaßt, der Familie diese Summe wieder zu erstatten. Seine Reisebaarschaft erlaubte ihm jedoch nicht, es gleich zu thun. Es mußte die Ausführung seines Vorhabens bis zu seiner Rückkehr nach Weimar aufschieben, hat aber die Familie nicht vergessen. Ende 1788 gelangte sie in Besitz der von Goethe geschenkten Summe. Goethe hatte die Angelegenheit aber in so zarter Weise erledigt, daß die Familie glaubte, das Geld stamme von Joseph Balsamo, alias Cagliostro, dem großen Abenteurer! Goethe bekennt auch in seiner Schrift über Cagliostro die Absicht, die Familie noch weiter unterstützen zu wollen, und bittet seine Freunde und edelgesinnte Landsleute, ihm dabei behülflich zu sein. Aus den Briefen Goethes ist, nebenbei bemerkt, bekannt, daß ihm der Herzog Ernst von Gotha einen ansehnlichen Beitrag für diesen Zweck überwies.
Ich glaube, man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß der Wunsch, die unglückliche Familie, mehr als ihm seine eigenen Mittel erlaubten, zu unterstützen, mit eine Triebfeder für Goethe gewesen ist, die Darstellung der Verwandtschaft Cagliostros zu einer Zeit zu veröffentlichen, als Alles dasjenige, was Goethe mittheilen konnte, durch die Veröffentlichung der römischen Prozeßakten, wie er wohl wußte, schon weltbekannt war.
Zwar giebt Goethe in seinem, vorhin mitgetheilten Briefe an Fritz Jacobi als Grund der Veröffentlichung an: „damit über diesen Nichtswürdigen gar kein Zweifel übrig bleibe“, allein Goethe liebte es nicht, seine meist ganz im Stillen, in hochherziger Weise geübte Mildthätigkeit irgendwie in den Vordergrund zu rücken.
Wenn ich mir nun erlauben darf, in aller Bescheidenheit, mein Urtheil über den genealogischen Werth der Schrift: „Des Joseph Balsamo, genannt