Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/407

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Zuflucht finden könnten. Pater Gottfried schlug mit fünf Gefährten den Weg nach Caub ein. Da sie aber sahen, daß ihnen von da calvinistische Soldaten entgegen kamen, beeilten sie sich, in die nahen Weinberge hinauf zu flüchten. Dort wurden sie von den Arbeitern mit Steinwürfen empfangen und fielen so in die Hände jener Soldaten. Das Todesurtheil wurde ihnen verkündigt. Pater Gottfried kniete nieder und stürzte, von einer Kugel tödlich getroffen, zu Boden. Die calvinistischen Soldaten fielen nun über ihn her und zerschmetterten ihm das Haupt. Mit derselben Grausamkeit wurden auch die fünf Gefährten umgebracht. Was nach der frühern Plünderung noch übrig geblieben, fiel den Soldaten zur Beute. Den Bußgürtel Gottfried's mit eisernen Stacheln, ein Agnus Dei von Wachs und eine aus Stricken geflochtene Geißel verbrannten sie. Pater Gottfried wurde nach der Kirche in Marienthal gebracht und vor den Stufen, die zum Chore führen, begraben. 1857 bei einer Restauration der Kirche fand man das Grab. In einem einfachen Sarge lag das Gerippe mit zerschmettertem Schädel und dem Ueberrest von dem Fuße eines wächsernen Kelches. Die Gebeine wurden in einen neuen Sarg gelegt und an derselben Stelle wieder beigesetzt. Ein einfacher Stein im Fußboden vor der Communionbank bezeichnet seine Ruhestätte.[1] So hat also Wickrath die Ehre, unter seinen Söhnen einen Märtyrer zu haben.

Heinrich Thelen oder Thielen, wahrscheinlich ein Verwandter des Vorigen, legte 1622 am Feste des h. Apostels Thomas in St. Niclas bei der Dyck Profeß ab und primizirte am 6. Juli des folgenden Jahres.

Ein anderer Wickrather, Henricus Haechstein oder Hackstein, Sohn von Johann Haechstein und Elisabeth, that, 22 Jahre alt, 1624 am Feste Maria Lichtmeß Profeß in St. Niclas. Die Primiz feierte er am 7. März 1627.

In dasselbe Kloster war eingetreten Johannes Cuniberti. Er wurde Pater im Kloster Marienwater (ad aquas Mariae), wo er 1672 starb; er liegt in St. Niclas begraben.

Goswinus Görres, geboren 1612, starb als Laienbruder in Brauweiler 1684; er war dort bald Koch, bald Gärtner.

Clemens Gerresheim, Laienbruder in Gladbach, 1671.

Johann Schorn, bis 1658 Vicar in Hochneukirch.


  1. Hungari, Klostergeschichten, 1. Band, aus Geschichte der Kirche zu Marienthal im Rheingaue von Spengler.