Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/006
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [005] |
Nächste Seite>>> [007] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
mit einer Mauer umgeben und mit einem monumentalen Calvarienberge geschmückt. Vor demselben befindet sich die Begräbnißstätte für die Pfarrgeistlichen. Die Kosten des Calvarienberges im Betrage von etwa 1500 Mark wurden durch freiwillige Beiträge bestritten.
Nebenkirche.
Kapelle zum h. Nikolaus in Barrenstein. Dieser Ort kommt als Barrenstede im Jahre 1273 in der oben genannten Urkunde des Grafen Heinrich von Kessel vor. Er gehörte seit den ältesten Zeiten bis 1804 zur Pfarre Oeckhoven. Wolterus Kreips baute 1495 auf seiner Villa Barrenstein eine Kapelle, deren Errichtung Papst Alexander VI. genehmigte. Collatoren waren nach Binterim II 74 "Therlandi Erbgenossen, als Notarius Theisen von Cöllen." Reditus 13 Morgen Land und an Sackrenten 3 Malter Roggen. "Pro decimis", heißt es im status omnium beneficiorum ducatus Juliacensis de anno 1676 von J. P. Holthausen, "werden wöchentlich zwei Messen gelesen." Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurden sämmtliche Einkünfte sequestrirt, auf Reclamation der Kirche von Allrath jedoch 1807 wieder freigegeben. Bereits früher war manches verloren gegangen.
In den Jahren 1818 und 1819 hatte eine Hauptreparatur der Kapelle stattgefunden, 1842 eine Erweiterung und Ausschmückung derselben. Die Kosten bestritten die Barrensteiner. Der obere Aufsatz des Altares ist ein doppelter Reliquienschrein und enthält Häupter aus der Gesellschaft der h. Ursula. Außer einem großen Kreuze mit Christuskörper von kunstschönen Formen, 1869 als Missionskreuz benedicirt, befindet sich in der Kapelle nichts von historischem oder antiquarischem Werthe. 1867 hatten die Barrensteiner die Anstellung eines eigenen Geistlichen für ihre Kapelle beantragt. Die Behörde nahm jedoch, den opferwilligen Sinn zwar anerkennend, mit Rücksicht auf die geringe Seelenzahl des Kapellenbezirkes und die Nähe der Pfarrkirche Anstand, dem Antrage zu willfahren.
Die Kreuze von Holz oder Stein an den Wegen, deren es hin und wieder gibt, sind schlicht und ohne historische Bedeutung. Eine Ausnahme macht das vom Gutsbesitzer Herriger 1863 errichtete steinerne Votiv=Kreuz mit Inschrift in der Nähe des Freels, d. h. Freilandhofes.
Beneficiaten.
Die Beneficiaten der Kapelle hatten in Barrenstein auch Residenz. In alten Investitur=Acten ist die Rede von Haus, Scheune und Garten, neben der Kapelle gelegen; er war ohne Zweifel das ganze Gartenerbe familiae Kratz, modo Oehmen. Als Beneficiaten werden genannt:
1495 Joannes Cancer Kreips, Sohn des Stifters.
1549 Adam Kreips oder Krebs, später Pastor in Neuenhausen