Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/191

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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aber im Jahr 1834 die Schifferei frei erklärt wurde, sank der Frachtpreis für den Zentner von einem Kronenthaler bis auf 28 Kreuzer oder beiläufig von 6 Mark auf 1 Mark herab. Dies und die Entstehung der Eisenbahnen war der Todesstoß für die Freistetter Handelsschifffahrt. Mit der Kükh'schen Kompagnie entstanden, teilte sie nun nach 70 Jahren ihr betrübendes Schicksal. „Wo ein Glied leidet, da leiden alle Glieder mit.“ (1. Kor. 12,26).

„Des Menschen Herz schlägt seinen Weg an, aber der Herr allein giebt, daß er fortgehe.“ (Sprüche 16,9).



XXXII. Zur Zeit der großen Revolution.

Nachdem der Plan der Kükh'schen Kompagnie vereitelt war, wurde der für Neufreistett angestellte Geistliche zurückgezogen und im Oktober 1761 dem Karl Sigmund Schwind, bisher Pfarrer in Leutesheim, die Versehung beider Gemeinden übertragen. Alsbald nach seinem Aufzug wurde der Bau eines neuen Pfarrhauses in Angriff genommen. Doch kaum war er (vor Weihnacht 1762) in die neue Behausung, das jetzt noch stehende Pfarrhaus, eingezogen, so erkrankte er und verschied den 13. Januar 1763 in dem Alter von 47 Jahren weniger 11 Tagen. Im Sommer des nämlichen Jahres übernahm den Pfarrdienst Johann Gottfried Schulmeister von Lichtenau, welcher 1750 Adjunkt dahier gewesen, dann aber nach kurzem Aufenthalte in Scherzheim Nachfolger des Pfarrers Schild in Leutesheim geworden war. Am 3. Sonntage nach Trinitatis wurde er der Gemeinde vorgestellt. Er bat an diesem Tage die Vorsteher der Gemeinde auf das Eindringlichste, dazu zu helfen, daß Zucht und Ehrbarkeit gefördert und allen Unordnungen vorgebeugt werde. Diese Bitte war in jenen Tagen eine ganz besonders berechtigte.