Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/183

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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auf der linken Seite des Rheines eine Rivalin entgegenstellen zu können. Einige Jahre darauf, nachdem bereits die im folgenden Kapitel erwähnten Streitigkeiten ausgebrochen waren, richtete Kommerzienrat Kükh an den Landesfürsten selber das Bittgesuch, für das neue Etablissement einen eigenen Seelsorger genehmigen zu wollen. Datiert vom 30. Juni 1751 schließt das Schreiben mit folgenden Worten: „Bei letzter Kirchenvisitation haben die Bürger der neuen Stadt Freystett ihre Klagen wiederum gehorsamst übergeben und auf das inständigste um einen Seelsorger angehalten. Ihro Hochwürden (Dekan Misenius) haben auch in meiner Gegenwart ihnen versprochen, dafür zu sorgen. Wann sich nun schon viele daran gestoßen und Bedenken getragen, sich hier niederzulassen, weil wir hier keinen eygenen Prediger haben, um so mehr finde ich es für nötig und dem hochfürstlichen Interesse ersprieslich, wenn denselben allergnädigst in ihrem Begehren favorisiert würde. Dies um so mehr, weillen derjenige, so als Pfarrer der neuen Gemeinde gegeben würde, zugleich als Adjunctus dem Pfarrer bei der alten Gemeinde dienen könnte, mithin auch von seiner Besoldung erhielte, der Kirchenschaffnei nicht sehr zur Last käme und dem Etablissement ganz besonders avantageux wäre.“

Diese Eingabe hatte zur Folge, daß man dem betagten Pfarrer Andreas Schmidt von da ab Adjunkte oder Vikare zur Seite stellte: Vom 25. Mai 1752 an den 1750 examinierten Kandidaten Joh. Gottfried Schulmeister; nach dessen Beförderung auf die Pfarrei Scherzheim den 25. August 1753 den verheirateten Adjunkt Joh. Friedrich Schild, welcher mit seiner Familie in Neufreistett einlogiert war, und nachdem dieser die Pfarrei Diersheim erlangt, den 4. Juni 1760, Adjunkt Friedrich Kobelt von Bodersweier. Daß Pfarrer Schmidt im hohen Alter einen Teil seines Einkommens abgeben mußte, während er selber die Gemeinde Neu-Freistett sehr wohl mit versehen zu können glaubte, war nicht die größte der vielen Kränkungen, welche er während seiner langjährigen