Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/165
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Schulhaus da war, so kauften wir einen Platz der Kirchen gegenüber, jenseits der Brücke und bauten in kurzer Zeit ein feines Schulhaus; versprachen auch dem Schulmeister zu seinem Nutzen 8 Viertel (das Viertel zu 8 Sester) Korn, 8 Gulden an Geld (der herrschaftliche Stabhalter hatte eine Besolduug von 2 Gulden) und 8 Fuder Holz.“ Daneben hatte jedes Kind ein Schulgeld von 6 Schilling zu entrichten. (1 M 3 ₰). Für die armen Kinder wurde aus dem Kirchenopfer Ersatz geleistet.
Dieser erste Schullehrer nahm indes schon im andern Jahre eine Stelle zu Kork an, worauf der Schuldienst durch einen hiesigen Bürger namens Matthias Sommer versehen wurde. Im Jahre 1715 wurde angestellt Georg Wilhelm Metz, 1719 Georg Bock, 1720 Michael Anker, welcher schon im nächsten Jahre starb, und 1722 Georg Friedrich Ohrt, welcher nach wenigen Monaten begraben ward. Es scheint damals für Schullehrer in Freistett ein sehr ungesundes Klima geherrscht zu haben. Anno 1724 folgte der Bischofsheimer Siegrist, Johann Ludwig Ernst, 1726 Karl Reuther, 1732 Georg Friedr. Keppler, welcher 4 Jahre zuvor zu Memprechtshofen als erster dortiger Schullehrer angestellt worden war. Auch er verschied schon am 1. April 1749. Ihm folgte Georg Friedrich Zipper, und nachdem dieser Handelsmann geworden, Johann Friedrich Leo vom Jahre 1758 bis 1779.
Da freilich auch jetzt noch kein Schulzwang herrschte, gereichte die Schule nur den wenigsten Kindern unserer Gemeinde zum Nutzen. Die Winterschule dauerte von Michaeli bis Ostern; diese wurde täglich vier Stunden lang gehalten. In dem jetzt noch stehenden Gebäude über der Brücke, das zugleich auch als „Laube“ oder Gemeindehaus diente, saßen die Schüler an Tischen und lasen in dem „lauteren Lehrbrunn Israelis“, das ist einem erweiterten lutherischen Katechismus. Bei dem Schreiben benützten sie hauptsächlich ihre Schiefertafeln. Mit besonderem Nachdruck wurden, da keine Orgel vorhanden war, die Gesänge für den folgenden Sonntag