Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/150
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die katholischen Scharfrichtersleute zu Schwarzach bei Lichtenau schnell nach einander an der Pest gestorben. Da hatte der schon betagte Weiß das arme zurückgebliebene Mägdlein zu sich genommen, es wie sein eigenes Kind auferzogen, wenn die Feinde kamen, mit auf die Flucht genommen, es behütet und beschützt auf den Inseln und Wörten und mit ihm sein karges Brot geteilt. Das Angedenken an die edle That glaubte Pfarrer Resch mit Recht in unserem Buche verewigen zu müssen. Daß uns doch auch noch die Worte erhalten wären, welche an jenem Grabe gesprochen wurden. Wenn unser Heiland, der Herzenskündiger, selber dabei gewesen wäre, so hätte er vielleicht ein ähnliches Wort geredet, wie einst über dem Hauptmann zu Kapernaum: „Wahrlich ich sage euch, solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.“ Matthäus 8,10.
XXVI. Fortsetzung des spanischen Erbfolgekrieges.
Auch in dem Jahre 1705 hatte die ganze Gegend Unsägliches von den Franzosen zu leiden. Pfarrer Resch war eben noch in Trauer um sein geliebtes Kind, Friedrich Christian, das ihm in Buchsweiler geboren worden war. Es starb wie damals viele andere Kinder an einem langwierigen Fieber und wurde auf dem Platze, der heute noch die Kirche umgiebt, „gleich oberhalb und zumitten des Grabsteins des seligen Pfarrer Kirchners zu Häupten, onfern eines Apfelbaums“ zur Ruhe gelegt. „Da, am 11. August, zogen die Franzosen unter Marschall Villars selber zu Kail über den Rhein und machten eine Schiffbrücke in den großen Bosch und ferner bis ins Dorff allhier, da dann alles auf das jämmerlichste verheret und verstört ward. Die liebe Kirche absonderlich wurde in äußersten Ruin gelegt; alle Eingebäude, Lettner, Stiegen,