Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/130
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Hanß Berger, seligen geweßenen Bürgers allhie hinterlassene Witwe.“
Im Jahre 1677 hatten die Franzosen großes Glück. Marschall Créqui nahm das feste Lichtenberg, machte einen Einfall in die Ortenau, eroberte Willstett, legte Kork in Asche und verbreitete allenthalben Schrecken und Verderben. Wie es in genanntem Jahre um Freistett stand, kann man daraus ersehen, daß nur zwei Kindlein zur heiligen Taufe dargebracht wurden. Nicht besser ging es im folgenden Jahre. Da wurden vom Juli an die kirchlichen Handlungen durch Pfarrer Johann Jakob Heckel von Offendorf jenseits des Rheins auf dem Kopfwörte vorgenommen. Die Flüchtigen hatten sich auf den Rheininseln Hütten und Lagerstätten zurechtgemacht. Ein besonderer Platz aber war für den Gottesdienst ausersehen. Hier versammelte sich am Sonntag die ganze Schar, so weit sie herbeikommen konnte. Vor versammelter Gemeinde fanden gewöhnlich auch die Taufen und Einsegnungen statt. Manchmal heißt es aber auch von einem Kindlein, daß es wegen großer Schwachheit erst „gejachtauft“ und später auf dem Rohrkopf oder einer anderen zum Gottesdienst bestimmten Insel vorgetragen wurde. Eine dieser früheren Inseln hatte davon den Namen Kirchkopf erhalten. Daß draußen in der Wildnis allen der Tod näher stand als das Leben, kannst du dir denken. Etliche starben in den Fluten. „So ist Mittwoch, den 17. Juli Sebastian Volken, des Fischers, Hausfrau, Namens Margaretha, im Haggrün ertrunken und Donnerstag zu Offendorf begraben worden, weil man wegen großer Kriegsgefahr in unser Dorf nicht kommen konnte.“
Am Entsetzlichsten aber war es, wann die Feinde auch nach den Inseln hinüberdrangen, wie es Sonntag, den 8. August geschah, au welchem Tage „der Rohrkopf von den Franzosen geplündert und in solcher Plünderung erschossen worden: Philipp Volk, Bürger zu Freistett, alt 30 Jahre. Ob dieser sich allein oder zugleich mit anderen jungen Männern den Feinden entgegengestellt? Letzteres dürfte nicht unwahrscheinlich