Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/121

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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auch Markgraf Wilhelm mit edeln protestantischen Fürsten die Segnungen des Friedens genießen zu dürfen.

Zu wiederholten Malen waren in unserer Gegend zu Besuch die älteren Brüder unseres Grafen. Friedrich Kasimir, der eigentliche Regent, erschien von Hanau aus mit seiner Gemahlin Sibylla, geborene Fürstin zu Anhalt-Dessau und Witwe des vorletzten Grafen von Hanau-Münzenberg (Moritz Ernst). Johann Philipp, der zweite Bruder, hatte die Witwe des letzten Grafen Ernst von Hanau geheiratet, Susanna Margaretha von Anhalt-Dessau, die Schwester der oben Genannten und ließ sich ebenfalls oft am Rheine sehen, aber nur dann, wenn der ältere Bruder nicht anwesend war. Alle Tage machten von sich reden die Besitzer der auf Freistetter Gemarkung gelegenen Güter, Herr Heinrich Jakob von Fleckenstein und seine Gemahlin Maria Elisabetha, geborene von Schauenburg, welchen über dem Rhein Sesenheim und noch andere Orte gehörten. Ferner gab es hier einen Riel'schen Hof, ein Gut des Rittmeisters Johann von Straßburg auf dem Haggrün, ein Ambergisches Gut, einen Rollwegischen Hof und einen Goldschmied'schen Hof zu Renchenloch. Diese Höfe waren teilweise durch Ankauf der im Kriege herrenlos gewordenen Gelände entstanden. Die Verwalter wurden jetzt „Hofmänner“ genannt.

Die erste außerordentliche Festlichkeit fand bei Gelegenheit der Huldigung im Jahre 1652 statt. Anno „1654 ward die Kirch zu Bischen, 1655 die Kirch zu Lichtenau, 1658 diejenige zu Willstett ufgeschlagen.“ Zur Bestreitung der Unkosten an Wein und dergl. wurden sämmtliche Gemeinden des Ländchens beigezogen. Dasselbe war der Fall, als je ein Jahr darnach die Einweihungen stattfanden. Gelegentlich der Einweihung der Kirche zu Willstett feiert Quirinus Moscheros, Pfarrer zu Bodersweier, in seinem Gedichte „Kriegessturm und Siegesturm“ unseren Grafen mit folgenden Worten:


„Dir aber, Held der Helden,
Dir bleibt nächst Gott der Dank für alles, was wir melden,