Frauenburg (Kreis Braunsberg)
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Frauenburg
Einleitung
Frauenburg liegt im prußischen Stammesgebiet Warmia (später Ermland) am Frischen Haff.
Name
"terra Pasluk" hieß das prußische Gebiet um Preußisch Holland.
- prußisch "passis, pa assis" = Anführer
+ "lukis" = Unterkunft, Quartier
Wappen
Auf die Domburg anspielend, hat das Wappen in Rot eine silberne Burg mit Zinnenmauer, drei Zinnentürmen und verschlossenem Tor.
Auf dem niederen mittleren Turm erscheint wachsend eine blau gekleidete Frau mit gefalteten Händen und wallendem Haar.
Allgemeine Information
Frauenburg war eine Stadt im Landkreis Braunsberg.
Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Frombork.
Zur Stadt Frauenburg gehörten folgende Dörfer und Flecken:
- Baudehof | Dom Frauenburg | Grundhof | Jettchenhof | Gut Kilienhof | Koggenbusch | Gut Koggenbusch | Narz | Neuhof | Rahnenfeld | Rothhof | Gut Sankau
Politische Einteilung
Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Frauenburg zusammen gefasst.
Standesamt Frauenburg
- Frauenburg gehörte zum Standesamt Frauenburg
- Zum Standesamt Frauenburg gehörten folgende Orte : Frauenburg, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Frauenburg
Einwohnerzahlen
1820 [1] | 1875 [2] | 1880 [2] | 1885 [3] | 1890[2] | 1900 [4] | 1905 [5] | 1933 [2] | 1939 [2] | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | 4.350 | 4.487 | 4.504 | 5.039 | 5.421 | 5.976 | |||
ka | |||||||||
ev | 399 | ||||||||
jd | 212 | ||||||||
ob |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Frauenburg gehörte zum evangelischen Kirchspiel Frauenburg.
- Zum Kirchspiel Frauenburg gehörten folgende Orte : Frauenburg, und .... [5]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Frauenburg
Katholische Kirchen
- Frauenburg gehörte zum Kirchspiel Frauenburg, St. Nikolaus (rk).
- Zum Kirchspiel Frauenburg gehörten folgende Orte : Frauenburg, und .... [6]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchenspiels siehe: katholische Kirchenbuchbestände Frauenburg
Geschichte
- Die Ordensburg wurde an Stelle einer Prußenfeste 1270 erbaut und nach Maria, der Patronin des Deutschen Ordens, "Unser Frawen Burg" genannt. Erste ausländische Siedler waren Niederdeutsche, Sachsen und Flamen unter dem Lübecker Gerhard Fleming.
- Am Fuße des Domberges entwickelte sich auf Betreiben des Gerhard Fleming aus Lübeck eine Siedlung, die 1278 zum erstenmal erwähnt wird.
- 1310 verlieh Bischof Eberhard von Ermland der Stadt die Handfeste nach lübischem Recht (Recht der Stadt Lübeck) mit allen Markt- und Fischereigerechtigkeiten. Bischof Eberhard von Neiße erneuerte 1310 die Handfeste zu lübischem Recht.
- Der Dom wurde 1342 geweiht
- Die reichen Domschätze wurden der Stadt oft zum Verhängsnis, 1414 erlebte sie die ersten Plünderungen.
- Im 15. Jahrhundert erhielt die Stadt einen Hafen, blieb aber trotz Fischereirecht, Schiffahrt und Handel ein kleiner Ort
- Nikolaus Kopernikus, der weltbekannte Astronom lebte hier mit einigen Unterbrechungen von 1510—1543 als Domherr. 1543 wurde er hier begraben.
- 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Frauenburg im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund.
- 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Frauenburg ist nun eine Stadt im Deutschen Reich.
- 1939 hatte Frauenburg 3.000 Einwohner
Persönlichkeiten
Berühmte Perönlichkeit:
- Nicolaus Copernicus war Domherr in Frauenburg und machte hier seine weltbewegenden astronomischen Entdeckungen.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Einträge aus Frauenburg in den Adressbüchern Adressbuch.
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- Meßtischblatt 1684 Braunsberg Jahrgang 1937 [1]
Heimat- und Volkskunde
Sage
Die Sage sagt, dass eine Witwe diese Burg dem ermländischen Kapitel zur Errichtung einer Domkirche geschenkt habe. Vermutlich steckt ein wahrer Kern dahinter, denn nach einem Anniversarienbuch der Frauenburger Domherren vom Jahr 1393 wurde das Jahresgedächtnis eines frater Heinricus de Castro alias Pasloci und einer Gertrud Paslocisse gefeiert, beide als einzige Laien unter den verzeichneten Namen. "Die Sage von einer preußischen Frau, die in Sonnenberg gewohnt und die Frauenburg dem Kapitel zur Errichtung einer Kathedrale geschenkt haben soll, deutet vielmehr auf eine heidnische Kultstätte." [7]
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Artikel Frauenburg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!
Fußnoten
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820, S.181
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 http://www.verwaltungsgeschichte.de/heilsberg.html
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (1888,Ostpreußen,S.134-136)
- ↑ http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/heilsberg.htm
- ↑ 5,0 5,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen)
- ↑ Die katholischen Kirchspiele des Hochstifts Ermland mit den eingepfarrten Ortschaften,Stand: 1944
- ↑ Schlüter,Otto: Wald, Sumpf und Siedlungsland in Altpreußen vor der Ordenszeit, Halle 1921
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945 | |
Stadtkreis: Königsberg Landkreise: Braunsberg | Fischhausen | Friedland | Gerdauen | Heiligenbeil | Heilsberg | Königsberg (Land) | Labiau | Memel | Mohrungen | Preußisch Eylau | Preußisch Holland | Rastenburg | Wehlau |