Eupen und Umgegend (1879)/259
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Von dem Schloß Eynatten wird erzählt, daß es verfallen, als der derzeitige Besitzer in Folge seiner Verheiratung mit einer Erbin des Schlosses Neuburg und der Herrschaft Gülpen verzogen sei. So wenig wahrscheinlich das auch klingen mag, da Bauten jener Zeit nicht so leicht zu verfallen pflegten und zwischen jenem Wegziehen und einer anderweiten Besitznahme nicht allzu lange Zeit gelegen haben kann, so müssen wir uns doch bescheiden, da ich andere und zusammenhängendere Nachrichten nicht zu erreichen vermochte.
Diese einzige Besitzung fiel an die Gebrüder von Eynatten, welche dieselbe unter sich theilten und daraus das „Große-“, „Schenken-“ oder „Vlattenhaus“ und das „Kleine-“, Reuschenberger-“ oder Amsterrather-Haus“, jetzt das „Herrenhaus“ bildeten.
Die noch vorhandenen und mir zugänglichen Nachrichten sind in Bezug auf diese beiden Besitzungen sehr durcheinander geworfen, so daß eine sichere getrennte Folge nicht nachzuweisen ist, und das umsoweniger, als die Besitzer mit den getrennten Besitzungen nicht auch, wie sonst allgemein üblich gewesen, verschiedene Namen angenommen haben. Ich bringe also möglichst gesichtet, was ich zu erreichen vermochte.
Das Geschlecht der Freiherren von Eynatten ist eins der ältesten unserer Gegend, obgleich dasselbe erst im 13. Jahrhundert urkundlich vorkommt: Ritter Theodorich von Eynatten besaß 1248 einen Zehnten in der Pfarre Aubel, Grafschaft Daelhem von der Abtei zu Luxemburg. Im Jahre 1330 machte Mathias von Eynatten, gen. Mathillon, und sein Sohn Arnold das Allodialschloß und Haus Eynatten zu einem „offenen Hause“ und Lehen des Herzogs Johann III. von Brabant und Limburg und Ersterer unterschrieb 1369 den Vertrag über den Landfriedensbund zwischen den Herzögen von Brabant und Jülich und den Städten Köln und Aachen.
In der Schlacht von Baesweiler befanden sich auf Seiten des Herzogs Wenzeslaus von Brabant Peter und Johann von Eynatten. Ende des 14. Jahrhunderts wurde Mathillon von Eynatten auf seinen