Eupen und Umgegend (1879)/149

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Eupen und Umgegend (1879)
<<<Vorherige Seite
[148]
Nächste Seite>>>
[150]
Eupen-und-umgegend-1879.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


der Bitte des genannten Pastors und Provisoren spricht. Wir bewilligen die oben erwähnte Bitte um 11 Bonniers zu Gunsten der römisch-katholischen Waisen oder des obengenannten Hauses in dem Zustande, in welchem sie sich gegenwärtig befinden, um zu dem oben angegebenen Zwecke verwandt zu werden und fortan als Bestandtheil bei dem genannten Hause zu bleiben; sie nehmen ihren Anfang am Fuße des Marktfleckens Neaux (du bourg de Neaux) nach Membach hin, an der Wasserleitung (Mühlenteich) die von dem Weserbache gespeist wird, an welcher Leitung vier Mühlen fast in gerader Linie liegen, welche an der vierten oder unteren Walkerei endigen, mit 3 Bonniers und 375 kleinen Ruthen des Berges, welcher Oeberg genannt wird. Dazwischen ist ein Weg von zwei kleinen Ruthen Breite dem Teiche entlang von einer Mühle zur andern zu lassen, und der Hauptkasse in Limburg eine jährliche Abgabe von 10 Sols auf jeden Bonnier zu zahlen, welche Abgabe jährlich am Tage des hl. Andreas fällig ist. Uebrigens sind die Bittenden von andern als den obengenannten Lasten unter der Voraussetzung entbunden, daß sie vor Genuß der Früchte dieser Schenkung und zur Sicherung der Bezahlung und Erfüllung in der Folge aller und der einzelnen oben bezeichneten Bedingungen sich verpflichten, zwei Verpflichtungsurkunden über die oben erwähnten Güter vor den Herren des Ober-Gerichtshofes anfertigen zu lassen; zu gleicher Zeit müssen sie diese selbigen Originale dort vorlegen um beziehungsweise einregistrirt und eingetragen zu werden; im Uebrigen müssen sie auf ihre Kosten und Gefahr die Schwierigkeiten beseitigen, welche aus dieser Schenkung entstehen können.

Geschehen zu Herve unter Unserem gewöhnlichen Siegel am 30. März 1713.
den Kaiser und König in seinem für Limburg eingesetzten
Domainen- und Abgaben-Rathe
G. Siegeois.

       Die gegenwärtigen Urkunden sind von dem für die Provinz Limburg an Seiner Majestät eingesetzten Ober-Gerichtshofe der Domänen und Abgaben eingesehen und dort eingetragen und in das Register der Schenkungen und anderer Angelegenheiten unter dem Buchstaben A No. 1 (jmo), beginnend auf Seite 49 in seiner ganzen Form und Haltung einregistrirt worden.

       Geschehen am 30. März 1713.

J. G. Siegeois.

       Dieses Grundstück nun wurde theilweise nach und nach kultivirt, d. h. in Wiesen und Weiden umgewandelt, während der Rest aus Holzungen bestehen blieb. Im Jahre 1748 wurde aus dem Ertrage einer veranstalteten Lotterie und aus dem Ergebniß einer Sammlung freiwilliger Beiträge hiesiger Einwohner das Hauptgebäude der Anstalt mit zwei großen Arbeits- und zwei Schlafsälen erbaut.