Eupen und Umgegend (1879)/102

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Eupen und Umgegend (1879)
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verblieben demzufolge zwei alte Patres, nämlich der Vikar und der Pater Franz im Kloster zur Ausübung des Kirchendienstes.

       Am 2. Floreal des Jahres XI (4. April 1804) verfügte Napoleon als erster Konsul, daß die Kirche als Annex der Pfarrkirche zu betrachten sei und schenkte am 19. Mai 1808 das Klostergebäude zur Errichtung einer Secundär-Schule. Die Kapuziner-Patres waren inzwischen gestorben und ein geistlicher Lehrer, der Ex-Karmeliter Pater Brammerts übernahm die Leitung des Kirchen- und Schuldienstes. Er verließ Eupen gegen 1815 und starb zu Hünshofen. Bis zur Ernennung des Herrn Lecomte als Rektor, welche erst 1819 erfolgte, versah der geistliche Lehrer P. J. Vincken den Gottesdienst. Gemäß ihrer Regel hatten auch in hiesiger Kirche die Kapuziner weder Orgel noch Emporbühne. Der Ex-Kapuziner Theodosius Dalleur, welcher seit der Säkularisation in Eupen privatisirte, schenkte im Jahre 1813 eine Summe Geldes zur Erbauung einer Orgelbühne.

       Im Jahre 1819 war die Kirche wieder ohne geistliche Verwaltung und es übernahm dieselbe der mehrerwähnte Herr J. E. Beissel mit einem baaren Kassenbestande von „achtzehn Silbergroschen.“ Den Bemühungen des Herrn Beissel war es zu danken, daß der Kirchendienst nur kurze Zeit verwaist blieb: Herr Lecomte wurde als Kaplan angestellt. Anträge der Herren Kapläne der Kapellen von St. Johann und St. Lambert, um Ueberweisung je eines Beichtstuhles aus der Kapuzinerkirche für ihre Kapellen, wurden von dem derzeitigen Pastor, Herrn Qberpfarrer und Dechant Müller abgewiesen, da das Mobilar Privat-Eigenthum sei.

       Am 29. August 1822 schloß Herr J. E. Beissel mit dem Orgelbauer Daniel Schauten in Jüchen einen Vertrag über die Lieferung einer Orgel von zehn Registern zum Preise von 740 Reichsthalern, welche demnächst aufgestellt wurde.

       Der um die Kirche hochverdiente Herr Johann Egidius Beissel starb am 21. August 1835 und es übernahm die Verwaltung dessen Sohn Egidius Martin Beissel. Herr Kaplan Lecomte wurde im Jahre 1836 versetzt und an dessen Stelle trat Herr Kaplan Jakobs. Die Vergrößerung der Orgel erfolgte nach einem Vertrage des Herrn E.