Eupen und Umgegend (1879)/098

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Eupen und Umgegend (1879)
<<<Vorherige Seite
[097]
Nächste Seite>>>
[099]
Eupen-und-umgegend-1879.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


rat pietas D. Nicolai Vercken, Domini funde in Stockem, Pratoris Civtatis Eupensis 1817 etc.“ (Was die Gottlosigkeit 1797 zerstörte, ersetzte überreichlich die Frömmigkeit des Herrn Nikolaus Vercken, Grundherr von Stockem und Ober-Bürgermeister der Stadt Eupen.)

       Die vierte Glocke — Lambertus — wiegt über 500 Pfund, ist die Oktave der größten und trägt die Inschrift: „Ad majorem Dei gloriam concino pio libertate Domini J. Ger. Hüffer, presbyterii aedisque s. Eupensis generosi procuratoris etc.“ (Zur größeren Ehre Gottes stimme ich ein durch die fromme Freigebigkeit des Herrn J. Ger. Hüffer, wohlgebornen Präsidenten des Kirchenraths zu Eupen.)[1]

       Die Gasbeleuchtung wurde im Jahre 1863 für einen Kostenbetrag von gegen 900 Thlr. eingerichtet. Bei dieser Gelegenheit fand man in der Nähe der jetzigen Kanzel einen gothisch behauenen Stein, ein Stück einer Fiale. Stücke von dem ehemaligen Plattenbelag und den großen Deckplatten der Gräber, welche der oben genannte Rektor Kuperus 1686 herstellen ließ, liegen angeblich in der Hostertwiese oder sind in der Umgebung der Pfarrkirche eingemauert. Sie sind an der alten Majuskel- oder Minuskelschrift erkennbar.

       In den Jahren von 1866 bis 68 wurden der Kirche vierzehn neue Fenster geschenkt, welche von dem Glasmaler Baudry in Köln für je 500 Thlr. hergestellt worden sind. Die siebenzehn Statuen an den Pfeilern stammen von der Minoritenkirche in Köln und haben einschl. Transport, Instandsetzung und Aufstellung 650 Thlr. gekostet. Sie wurden im Frühjahr 1866 aufgestellt. Die Stationsbilder sind vom Maler Lange in Rethel'scher Manier 1868 und 1869 auf Kupfer gemalt.

       Die jetzige Kirche mit ihren vierzehn schlanken Säulen und der kühnen Konstruction des, auf diesen und den durch große und weite Fensteröffnungen sehr geschwächten Umfassungsmauern ruhenden, mächtigen Gewölbes, den prächtigen Fenstern und der ganzen innern Einrichtung macht den Eindruck eines ansprechenden und durchaus würdigen Gotteshauses.


  1. Die Nachrichten über die Glocken sind einem Berichte der Eupener Zeitung No. 17 für 1869 entlehnt.