Eupen und Umgegend (1879)/095
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Eupen und Umgegend (1879) | |
<<<Vorherige Seite [094] |
Nächste Seite>>> [096] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Chorherren: Joan Sulcher († 25. Januar 1767), Ger. Heyendal aus Walhorn († 4. April 1777), Joan. Jos. Haghen aus Walhorn († 10. Oktober 1781.)
Im Jahre 1804 wurde Eupen zu einer Kantonpfarre und bei der kirchlichen Organisation des Erzbisthums Köln zu einer Hauptpfarre erster Klasse erhoben. Der derzeitige Pfarrer Johann Joseph Müller wurde zum Domherrn des Domstiftes Köln und zu seinem Nachfolger als Ober-Pfarrer von Eupen der bisherige Pfarrer von Walhorn, Lizentiat der Theologie, Franz Joseph Klausener ernannt. Ihm folgte im Jahre 1828 der Pfarrer von Raeren, Herr Joh. Anton Vincken aus Herzogenrath († 24. Januar 1847), an dessen Stelle am 16. Mai 1847 Herr Paul Pauls aus Kettenis eingeführt wurde. Im Juli 1861 folgte Herr Ober-Pfarrer Pauls einem Rufe als Domprobst nach Aachen und an seine Stelle trat Herr Philipp Jakob Richartz aus Köln, vordem Oberpfarrer zum heil. Nikolaus in Aachen.
Es ist bereits im Eingange erwähnt worden, daß über die Zeit der Erbauung der ehemaligen Kapelle nichts Genaues zu ermitteln gewesen ist, auch steht nicht fest, wann aus derselben die spätere Kapelle und nachmalige Kirche geschaffen wurde. Die massiven, schwerfälligen Mauern des jetzt noch stehenden Thurmes, bis zur Gesimskrönung ohne Lisenen und Strebepfeiler, mit ihren Schießscharten ähnlichen Oeffnungen führen auf die romanische Bauperiode zurück und dürften jetzt schon der dritten Kirche dienen. Sie sind wohl das älteste Bauwerk von Eupen. Aus Andeutungen des ehemaligen Rektors Wilhelm Kuperus aus dem Jahre 1686 scheint zweifellos hervorzugehen, daß der Umbau in der Anfangsperiode des gothischen Baustyls erfolgt sei. Kuperus nennt die Kirche eine dreischiffige mit vier Reihen Bänken und kleinen Fenstern, finster wie ein dunkler Kerker (ad instar tenebrosi carceris). Nach einem alten Situationsplan war das Mittelschiff 100 Fuß lang und 25 Fuß breit, die beiden Nebenschiffe je 50 Fuß lang und 12 Fuß breit. Sie hatte drei Paar freistehende Säulen im Mittelschiff mit halbrunden Vorsatzsäulchen im Chor und streng einfachen Kreuzgewölben. In Folge der verkürzten Nebenschiffe