Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden/008

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Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden
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als irrig bezeichnet werden, wenn Leopold v. Ledebur die von Oer noch 1780 zu Groß-Engershausen aufführt. 1752 und 1771 ist der hessenkasselsche Oberappellationsrat Gustav Friedrich v. Berner (geb. 1699) Besitzer des Gutes, der es, wie die Vasallentabelle von 1752 sagt, erst vor wenigen Jahren angekauft hat. 1764 war er hessischer Präsident in Rinteln und hatte Groß-Engershausen für 1100 Thlr. verpachtet. Noch 1771 war derselbe in seinem 72. Lebensjahr Besitzer. Ihm succedierte sein Sohn, der hessische Geh. Rat und Vizepräsident in Kassel, Ludwig August Friedrich v. Berner (geb. 1742). Er wird 1784 als Herr von Groß-Engershausen genannt. Nachdem derselbe aus dem hessischen Staatsdienst ausgeschieden war, ließ er sich auf dem Gute nieder, wo er 1796 und 1804 wohnt. Das jährliche Einkommen betrug damals 1000 Thlr. Um 1811 erstand das Gut Viktor Christian Spiegel Freiherr zum Desenberg, der nach dem Verkauf von Gut Rotenburg nach Engershausen zog. Seine Nachkommen besitzen das Gut noch heute. Die Größe beträgt 267 Morgen.
4. Klein-Engershausen (resp. Ober-Engershausen).
[Quellen: Akten der rav. Lehngüter im Geh. Staatsarchiv; Vasallentabellen; Originalurkunden aus dem Hollwinkler Archiv; Urkunden und Regesten der v. d. Bussche, Alemanns collectanea rav.]
      1491 ist Johann v. Sloer Besitzer dieses Gutes und noch 1578 gehört es dem genannten Geschlecht. Denn 1578 verheiratet sich Berndt v. Sloer mit Elisabeth v. d. Horst. Er macht in dem Heiratskontrakt geltend, daß, falls die Ehe kinderlos bleibe, seine beiden Hänser Groß-und Klein-Engershausen an Johann v. Hasfurt fallen sollten. Die Ehe scheint auch kinderlos geblieben zu sein und mit Berndt v. Sloer ist wahrscheinlich diese Familie erloschen. Denn nach nicht langer Zeit finden wir den genannten Johann v. Hasfurt als Besitzer von Klein-Engershausen. Sein Sohn Reinhard oder Reinecke wird 1627 als Herr dieses Gutes aufgeführt und ist 1687 nicht mehr am Leben. Seine Witwe Catharine Margarethe geb. v. Tribbe erhält 1687 von ihrem Sohn Jobst Balthasar v. Hasfurt eine jährliche Rente von 100 Thlrn. und macht 1691 ihren „letzten Willen“. Im Jahre 1704 suchte die Generalin v. Venningen den Jobst Balthasar v. Hasfurt im Trunk zu verleiten, ihr Klein-Engershausen zu verkaufen. Seine Frau Magdalene geb. v. Jemigumb aber wandte sich an den König Friedrich I., wodurch aus dem hinterlistigen Verkauf nichts wurde. In der Folgezeit lag ihm die Generalin v. Venningen stets an, ihr das Gut abzutreten, hetzte auch seine Gläubiger aus, weshalb sich v. Hasfurt 1716 zu dem nachteiligen