Die Probstei in Wort und Bild/146
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1880 am 30. Juni zog ein Gewitter mit schwerem Hagelschlag über die Fluren von Laboe, Krokau, Wisch und Schönberg. Der Probsteier Hagelschaden-Verein - gegründet 1850 – hatte eine Entschädigung von 3164 Mk. 51 Pf. zu zahlen.
1894 am 12. Februar tobte ein gewaltiger Orkan, der die ungeheure Fläche von den Alpen bis Skandinavien bestrich. Der Wind machte 42 m in der Sekunde. Im Sachsenwalde fielen gegen 45.000, in den Wäldern bei Itzehoe gegen 12.000 Baumstämme. In Wisch brach das Haus der Witwe Ruser zusammen. In Krokau und Barsbek stürzten fast sämtliche Pappeln. In Barsbek fiel eine große Doppelpappel.
1895 hatten wir im Winter längere Zeit eine bedeutende Kälte. Das Thermometer zeigte beispielsweise am 11. Februar 15° R. Es stellten sich in der Probstei tausende von wilden Tauben ein, die der harte Winter jedenfalls aus Skandinavien, oder aus den großen Nadelwäldern des Ostens vertrieben hatte. Wenngleich den Vögeln hier die Rapsfelder zur Verfügung standen, so litten sie doch große Not. Viele wurden mit leichter Mühe gefangen.
Im Winter 1897/98 hatten wir wenig Frosttage. Die Meiereien bekamen kein Eis. Die andauernde milde Witterung zeitigte allerlei merkwürdige Erscheinungen in der Natur. Am Neujahrstage, ein sonnenheller Tag, blühten in den Gärten Narzissen, auf den Wiesen unzählige Gänseblümchen. Auf den milden Winter folgte ein kalter, nasser Sommer. Erst Mitte August setzte hochsommerliche Temperatur ein, und die Ernte wurde vorzüglich geborgen.
Die Bramhorst
Das Feld, worauf die Bramhorst gestanden, hat leider den alten Namen verloren. Daher weiß in dieser Gegend fast niemand mehr, wo die Burg gelegen.
„Die Burg ist längst verfallen,Die Stätte wüst und leer.Und fragst Du nach den Edlen,Du findest sie nicht mehr.“
Ein Grundstück von der früheren „Bramhorst“ war Besitztum des verstorbenen Hufners Klaus Muhs zu Barsbek und heißt „Wischkoppel“, ein anderes gehört dem Hufner Fritz Witt und heißt „Ruschwarder“. Klaus Muhs hat an einer Stelle seines Ackers noch eine Pflasterung aufgepflügt. Doch lassen wir hier den Lehrer Jürgen Cohrt reden. Derselbe schreibt unterm 5. Juni 1865 an Jessien: ,,Ihre Meinung von der Lage der Bramhorst bestätigt sich völlig. Gegen 2000 Schritt nördlich von Barsbek, 150 Schritt südlich vom Höhenrücken und 500 Schritt westlich vom Kapellenberg liegt ein Grundstück, genannt „Wischkoppel“, welches die Bramhorst gewesen sein muß. Der Hufner Hans Göttsch in Barsbek hatte Kunde. Der Urgroßvater desselben hatte auf dies Grundstück - oben auf der Höhe - noch Mauerreste, aus der Erde ragend, gekannt. Der Großvater von Hans Göttsch setzte seinem Hinterhause zwei Fach an, wozu die Ziegel und Fundamentsteine der zerstörten Burg ausreichten. Der jetzige Hufner Hans Göttsch errichtete einen Neubau, hat aber das ehemalige Material aus der Bramhorst wieder verwendet, wovon noch interessante Proben zutage liegen. - Auf der „Wischkoppel“ stieß man beim Graben einer Tränkstätte auf eichene Pfähle, beim Aufräumen einer Mergelgrube auf einen Brunnen. Zu Lebzeiten des Urgroßvaters und Großvaters von Hans Göttsch ist der Name „Bramhorst“ noch üblich gewesen. Jetzt ist er vergessen. Der jetzige Eigentümer Thomas Schneekloth interessiert sich aber lebhaft für die Sache und wird sich angelegen sein lassen, die ursprüngliche Benennung wieder populär zu machen. - Vom Hofe Barsbek, der wohl etwas westlich vom jetzigen Dorfe lag, scheint nach der Bramhorst und weiter nach der Kapelle ein Weg geführt zu haben, von welchem stellenweise die Pflasterung noch kenntlich.“