Die Probstei in Wort und Bild/066
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Diesen Kelch mit dem Altar haben verschafft Herr Hinrich Blomenberch, Vicarius Marquard Stoltenberg und Henneke ...... Juraten, von Almosen, zur Ehre des Leibes Christi, im Jahre Christi 1463.
Reformation, Hexenprozesse, Prediger in Schönberg und Probsteihagen nach der Reformation.
Wann Luthers Reformation im Kloster Preetz und der demselben nun untergebenen Probstei zuerst Eingang gefunden habe, darüber habe ich bis jetzt noch nicht völlig aufs reine kommen können, auch vermag ich nicht den Widerspruch ganz zu lösen, indem die einzelnen Nachrichten gegeneinander stehen. Ich teile meine Sammlungen mit und hoffe, dadurch die erfahrenen Geschichtsforscher unsers Vaterlandes zu veranlassen, mich durch ihre Belehrung in den Stand zu setzen, künftig einmal die Lücken dieser historischen Skizze auszufüllen.
Es ist historisch erwiesen, daß die Bewohner der Herzogtümer Schleswig und Holstein im ganzen sehr willig waren, die Religionsverbesserung anzunehmen, einzig die Dithmarscher ausgenommen, welche in der tumultuarischen martervollen Hinrichtung des Heinrich von Zütphen ein scheußliches Beispiel der Verfolgung des ersten evangelisch-lutherischen Lehrers gaben. König Friedrich I. gab schon 1524 auch für die Herzogtümer eine Verordnung in der es erlaubt wurde, die evangelische Lehre dem Volke vorzutragen, und beförderte durch seinen öffentlich erklärten Beitritt zur Reformation ihren Fortgang sehr. Und wenngleich, wie aus der Geschichte einleuchtend erhellt, die ersten Versuche der Reformation in den Herzogtümern mehr durch Privatunternehmungen als durch öffentliche Anstalten gemacht wurden: so war sie doch schon 1527 in den Herzogtümern so weit vollbracht, daß die Anhänger der päpstlichen Kirche weder im Tempel, noch im Kloster die erwünschte Unterstützung fanden.
Ebenso ist es historisch gewiß, daß zwar der Bischof von Lübeck mit dem Domkapitel und dem Rat sich zuerst der Reformation so eifrig widersetzte, daß sie Luthers Schriften durch den Scharfrichter öffentlich verbrennen ließen, und daß 1528 in der Stadt Oldenburg ein lutherischer Prädikand aus der Stadt gejagt ward; daß aber gleichwohl sehr bald eine günstigere Stimmung für die Reformation eintrat. Doktor Detlev Reventlau, ein holsteinischer Edelmann und Kanzler Friedrich I., wurde 1535 Bischof von Lübeck und befahl, allenthalben im Stifte die evangelische Lehre zu predigen.
Allein es ist bis jetzt, so viel ich weiß, nicht erwiesen, welchen Einfluß diese Begünstigungen und Fortschritte der Reformation auf das Kloster Preetz und die Probstei gehabt haben, vielmehr finde ich in den speziellen Nachrichten hierüber Widerspruch. Benedikt von Ahlefeldt, Erbherr auf Geltingen, welcher von 1577-79 Probst war, rühmt sich in einem Briefe an den Doktor Paul von Eitzen: er habe die von Luther zu Wittenberg erlernte Lehre de instilicatione fidei vielleicht zuerst unter allen 1524 in sein Vaterland zurückgebracht. Er war also gewiß als Probst Beförderer der fortgehenden Reformation; allein eingeleitet war sie gewiß schon. Dagegen nennt Moller M. Henning von Cleve als denjenigen, der gegen 1567 zuerst Luthers Lehre im Kloster Preetz gepredigt habe; allein gegen das Jahr 1567 habe ich manche gegründete Bedenklichkeit:
1. Scheint es mir im Verhältnis gegen die andern Gegenden der Herzogtümer doch zu spät den Anfang der Reformation des Klosters erst ins Jahr 1567 zu setzen;
2. Finde ich in einem Verzeichnisse der hiesigen Prediger, von der Hand des sel. Pastor Chemnitz auf den Band des ältesten Kirchenbuchs, aber leider ohne alle Angaben der Quellen, verzeichnet, daß der erste lutherische Hauptprediger in Schönberg, Peter Stoltenberg, bereits 1555 verstorben sei. Ein offenbarer Widerspruch: Der erste lutherische Prediger in Schönberg stirbt 1555,