Die Deutschen Personennamen/087

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Die Deutschen Personennamen
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Meier bestraft, weil sie mit einer anderen gleichen Namens (wahrscheinlich auch gleichen Vornamens) verwechselt wird, und ruft klagend aus: Gott dröst, wer Meier het (heißt).

Zu den Handwerksbezeichnungen gehören in gewisser Hinsicht auch die Namen, die hergenommen sind von Geräten des Handwerkers oder Gegenständen, die er herstellt, wie Knieriem für den Schuster oder Brötli für den Bäcker. Ich habe diese Namen oben bei den Spitznamen erwähnt S. 63.


6. Fremdsprachige Namen.

Endlich bespreche ich noch eine Anzahl Namen, die die Form einer fremden Sprache haben. Ich beginne mit lateinischen und griechischen, wie Celsius, Musäus, Rodbertus, Gesenius, Lipsius, Lepsius, Perizonius (Preuß, Lippische Familiennamen S. 17), Spiritus (Oberbürgermeister von Bonn), Theocharis (Stellenvermittlerin in Breslau), Aleander, Scholander, Kyrieleis (Oberlehrer in Hameln), wie sie namentlich zur Zeit des Humanismus und der Reformation entstanden sind (Kluge, Von Luther bis Lessing. 118ff.). Das Lateinische war die Sprache der Kirche und der Wissenschaft, und so erschien es notwendig, die Schüler ganz und gar im Lateinischen aufwachsen zu lassen. So ist es z.B. in dem Lehrplan des Joh. Sturm in Straßburg (1507-1589). Er rühmte sich, die deutsche Sprache fast ganz aus seiner Schule verdrängt zu haben. Das Deutschsprechen war untersagt, das Spielen nur gestattet, wenn dabei lateinisch gesprochen wurde. So war es natürlich, daß man auch lateinische Namen tragen wollte.

In Scheffels Juniperus zur Zeit des Kaisers Notbart, nennt der Lehrer der Klosterschule seine Schüler „Gottfried Pax Dei, mein Sohn, und Diethelm Galea Populorum“. Als Thomas Platter als fahrender Schüler 1520 nach Schlettstadt zu Sapidus kommt, der auch seinen Namen aus dem deutschen „Witz“ (Koseform von Wigbert 32b), übersetzt hatte, da gibt ihm Sapidus vor allem einen lateinischen Namen; dadurch erhält der Schüler gewissermaßen die Weihe für die Wissenschaft. „Auf einen Tag“, erzählt Platter, „las Sapidus die Namen seiner Schüler vor. Ich habe, sprach er, viele barbara nomina,- ich muß sie ein wenig lateinisch machen. Dann las er weiter; da hatte er mich angeschrieben. Zuerst kam Thomas