Die Deutschen Personennamen/075
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Beiß-en-herz, beiße den Hirsch, Bezeichnung für einen Jäger; Hirz für Hirsch wie in der Bezeichnung des Hirzbachtals beim Großglockner und dem Namen Hirzel für Hirschel. Kiesewetter: prüfe das Wetter.
Friedliches bezeichnen die Namen Bleibtreu, wie Spener 1681 einen Juden in Frankfurt bei der Taufe nennt (S. 3), Besserdich, Hup-feld hüpfe in das Feld, Wehr-en-pfennig wahre den Pfennig, bei Geiler von Kaisersberg heißt ein Geizhals sogar Küßdenpfennig; Frischauf, Frühauf 1434 Bergknappen in Gastein, Thudichum, Hassen-pflug, Name eines Bauern, der des Pflügens überdrüssig ist, Schicketanz ordne den Tanz, Schickfuß, Liebetanz, Lobetanz (nach anderen der Verlobungstanz), Streckfuß, Standfuß: stehe, Fuß! Rör-danz (ein Weber bei Reuter) rühre den Tanz, Rehdantz rege den Tanz an, Schlichtegroll schlichte dein Haar (vgl. S. 68), Wegehaupt und Schüddekopf: schüttle den Kopf. In Schleswig hieß ein Pfandleiher ganz allgemein: Heinrich Verwohr mi dat.
Such-en-wirt, Findekeller, Kehr-ein (Kehr-aus S. 73), Schmecke-bier, Schmeckebecher, Stürzebecher (jedoch Andresen Etym. 249), Ler-en-becher, Schwenk-en-becher. „Den Becher schwenken“ heißt ihn ausspülen. Der „Schenk von Limburg“ bei Uhland „schwenkt den Becher klar, er füllt ihn an bis oben, hält ihn dem Kaiser dar“. Schneide-win(d) der fahrende Landstreicher. Den Gegensatz zu diesen liederlichen Gesellen bezeichnet Lobwasser. Unter Maria Theresia heißt ein Minister ursprünglich Thunichtgut. Als er im Staatsdienst zu steigen beginnt, wandelt die Kaiserin seinen Namen in Thugut (Vilmar).
Kreuzwendedich heißt jeder Sohn der Familie von dem Borne mit seinem ersten Vornamen. Schmidt, die Familie von dem Borne (Merseburg 1888), I, S. 26. 117 berichtet, im Dreißigjährigen Kriege habe ein Herr von dem Borne seinem Sohne mit Beziehung auf die Drangsal der Zeit die Namen Gotthilf Kreuzwende gegeben. Erst später sei daraus Kreuzwendedich gemacht worden. Die übliche Erklärung des Namens, er sei einem Kind gegeben worden, vor dem schon viele Geschwister weggestorben wären, halt er für falsch. — 1720 nennt ein Geistlicher in Merseburg seinen Sohn Quod deus vult wie Gott will.
Oft wird jemand nach einer Redensart oder einem Worte, das er ständig im Munde führt, genannt. Bekannt ist der Herzog