Die Deutschen Personennamen/047

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Die Deutschen Personennamen
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geworden war. Bekannte polnische Adlige heißen Stanislaus Leszinski, Stanislaw Poniatowski, Johann Sobieski. Das „von“ ist völlig sprachwidrig; es ist ebenso, als wenn man Rudolf von Habsburger sagen wollte. Andere solche Namen, bei denen sich leicht ein Ort finden läßt, von dem sie herkommen können, sind: von Bilinski, von Kobilinski, Bojanowski, Grabowski, Ilowski, Janowski, Kunowski, Zabrzesky, Lipinski.

Eine besondere Betonung des Adels zeigen Namen wie Edler von der Planitz, Heinrich Gans Edler Herr zu Puttlitz, Juncker von Ober-Conreut. Heute ist in Österreich „Edler“ die unterste Stufe des verliehenen Adels, der Dichter Lenau heißt eigentlich Franz Niembsch Edler zu Strehlenau, eine höhere Stufe ist „Ritter“: Julius Ritter von Payer, der Hofschauspieler Ritter von Sonnenthal, Isidor Ritter von Yark in Roseggers Ewigem Licht.

Die alten Erbämter des Schenken, Truchseß, Marschalls größerer oder kleinerer, auch geistlicher Höfe haben ferner zu einer Anzahl Doppelnamen geführt wie Schenk von Schweinsberg. Die Familie bekleidete das hessische Erbschenkenamt und nannte sich nach ihrem Wohnsitz Schweinsberg. Von derselben Art ist Truchseß voll Waldburg. Dasselbe wie Truchseß bedeutet niederdeutsch Droste: Droste zu Hülshoff, Droste zu Vischering. Die letztere Familie hatte das Erbtruchseßamt in Münster inne. Nach diesem Worte heißen die Landdrosteien in Hannover. Die Familie Marschall von Bieberstein hatte das Erbmarschallamt in Meißen, Bieberstein liegt bei Meißen. Charlotte von Kalb ist eine geborene Marschalk von Ostheim. Auch die Amtsbezeichnungen Hofmeister und Küchenmeister haben zu solchen Doppelnamen geführt.

Ein anderes Amt bekleidete der Vitztum, d. h. der Vizedominus, der Stellvertreter des Besitzers, und auch dieser Titel ist zum Namen geworden. Die Familie von Eckstädt hatte vom Erzbischof von Mainz das Vitztumamt von Erfurt zu Lehen und hieß danach Vitzthum von Eckstädt. Rudolf Vitzthum von Apolda gründet 1638 das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden.

Die Meier sind Verwalter in verschiedener Stellung. Einzelnen Meiern gelingt es, Ritterrang zu erwerben. So entstand der Name: Meier von Knonau. Die Tschudi haben lange das Meieramt der Abtei Säckingen über deren Untertanen in Glarus inne.

Sprachlich ist hier also das „von“ allein berechtigt vor den Ortsnamen