Deutsche Namenkunde (Kluge)/010
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Hartmann von Aue auch einfach als Auer (mhd. Ouwære) bezeichnet wird. So sind Dietrîch von Bërne und Hagene von Tronege schon im Nibelungenlied kurzweg als Bërnære und Tronegære gekennzeichnet. Damit ergibt sich eine neue Abart von Familiennamen, die auf geographische Herkunft deuten, wie Bremer, Bühler (Pichler), Burger, Esser, Haller, Hauser, Hofer (Höfer), Meißner, Schwyzer (Schweizer), Staufer, Steiner, Tobler, Winkler, Zeller; vgl. auch Diefenbacher neben Diefenbach und Engelberger neben Engelberg als Familiennamen, desgleichen Frankfurter, Straßburger.
Am deutlichsten weisen Namen, die eine präpositionale Verbindung enthalten, auf Anlehnung von Familiennamen an Örtlichkeiten: Amberg, Amthor, Auffenberg, Imhoff, Terstegen, Thorbeke, Tumbült (ndd. bült ‘Hügel’), Überweg, Vomberg, Zumbach, Zumsteeg, Zurmühlen, (ndd. Termühlen). Gleiches gilt von zur Linde.
Schließlich gibt es noch eine dritte Art der Herkunftsbezeichnung im Bereich der Namengebung, die für die Ausbildung erblicher Familiennamen vielfach mitgewirkt hat. Mit der Erblichkeit von Haus und Hof hafteten seit dem 13. Jahrhundert auch Häusernamen, wie sie noch jetzt bei Apotheken oder Gast- und Wirtshäusern üblich sind. Jedenfalls sind Familiennamen wie Engel oder Ochs oder Storch (Storck) oder Schiff, Helm, Spieß eigentlich nur als Häusernamen verständlich. Und wer weiß, ob nicht auch Familiennamen wie Kaiser, König, Herzog und Landgraf etwa von Gasthäusern ausgegangen sind. Und dann könnte auch noch ein Gasthaus zur Stadt Straßburg den Familiennamen Straßburg im Gefolge gehabt haben. Man hat schon oft festgestellt, wie fest Häusernamen beharren, wenn auch die Besitzer wechseln. Hier erklären