Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/458
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Gruben befestigt worden. Heinrich III. überließ es dann als Lehen den Rittern von Falkenberg und Montjoie. Diese besaßen es bis zum Jahre 1330, wo es durch Heinrich an die Grafen von Vianden kam. Mit der Grafschaft Vianben kam St. Vith an die Grafen von Nassau bis auf Wilhelm von Oranien, welchem Philipp II., König von Spanien, es im Jahre 1570 abnahm. Er gab es inzwischen 1596 Wilhelm's Sohn nebst andern Gütern wieder zurück. Im Jahre 1689 wurde es von den Franzosen unter Ludwig XIV., um den Rückzug zu decken, geplündert, in Brand gesteckt und seine Festungswerke größtentheils geschleift. — Zur ehemaligen Herrschaft St. Vith gehörten 85 Dörfer, welche die 6 Gerichtshöfe Recht, Wampach, Amel, Bütgenbach, Neundorf und Thommen bildeten. St. Vith übte über diese Höfe eine Burgvogtei aus. Es hatte vor Zerstörung seiner Mauern gegen 700 Häuser, auch eine bedeutende Vorstadt. Sein Handel war in alten Zeiten sehr blühend, es trieb vorzüglich sehr bedeutenden Salzhandel, auch Tuchhandel und Tuchfabrikation. St. Vith hatte das Recht, als ständischer Ort, Deputirte zum Landtage nach Luxemburg zu schicken und hatte Sitz und Stimme aus dem Landtage. Bis zum Eintritt der französischen Revolution hatte es das Recht, Salz-, Branntwein und Weinaccise zum Besten der städtischen Kasse zu erheben. Unter Kaiser Joseph II. bekam St. Vith ein Tribunal, bestehend aus einem Präsidenten, zwei Assessoren und einem Kreis-Kapitain. Unter französischer Verwaltung war St. Vith Hauptort eines Cantons im Ourthe-Departement.
Neundorf oder Neuendorf, ein Kirchdorf in der