Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/457
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Auw und Manderfeld. Der Hof Amelscheid war nach Bleialf, welches zur lütticher Diözese gehörte, eingepfarrt, die Pfarrkirchen zu Auw und Manderfeld gehörten zum Sprengel des Erzstiftes Köln. — Die Schloßruine Schönberg ist von den Franzosen verkauft und dann abgebrochen worden. Während deren Herrschaft war Schönberg ein Kantonsort im Saardepartement, Arrondissement Prüm.
St. Vith, ein Städtchen mit 165 Häusern und 966 Einwohnern, 4 Stunden von Malmedy, 14 Stunden (9,10 Meilen) von Aachen. Es ist auf einer cultivirten Hochebene des Eislings, zwischen 2 Zuflüßchen der Braunlauf (in 1450 Fuß Seehöhe) gelegen. Die Einwohner sind meistens Ackerbauer und Viehzüchtler, die hiesigen Gerbereien (seit 1750 hier bestehend) stehen in hohem Rufe und liefern unstreitig das ausgezeichneteste Sohlleder der ganzen Rheinprovinz. Der wöchentlich hier stattfindende Fruchtmarkt so wie der bedeutende Holz- und Colonialwaren-Handel tragen nicht wenig zur Hebung und Belebung dieses Ortes bei. — St. Vith ist sehr alt. Man will den Grundplan der dortigen Pfarrkirche für den eines frühern Heidentempels halten, was auch der ältere Name des Ortes: Fanum sancti Viti vermuthen läßt. — Die Herrschaft St. Vith war ein Besitzthum der Herzoge von Limburg. Heinrich II. von Limburg, Graf von Arlon, schenkte der Abtei Orval (1150) Zollfreiheit auf der Straße in seinem Gebiete St. Vith bis Köln. Im Jahre 1270 kauften die Grafin Margaretha und ihr Sohn Heinrich von Luxemburg von Philipp von Amel das Gebiet Amel, Neuendorf und St. Vith. Zu dieser Zeit ist St. Vith mit Thürmen, Wällen, Thoren, Mauern und